Bau des Einkaufszentrums geplatzt

Die Südhälfte des Kiekert-Areals wird vorerst weiter eine unschöne Brachfläche bleiben.
  • Die Südhälfte des Kiekert-Areals wird vorerst weiter eine unschöne Brachfläche bleiben.
  • hochgeladen von Peter Kramer

Das Versteckspiel ist zu Ende, der Bau des EKZ auf dem Kiekert-Areal geplatzt. Und das ist gut so!

Schon direkt nach dem Wettbewerbsergebnis für dieses Projekt hatte ich für die SPD-Fraktion die Qualität der Planung kritisch kommentiert und Nachbesserungen gefordert. Stichwort: Nicht überdachte Ladenpassage! Der Rat hat anders entschieden. Es war der Investor selbst, der ein halbes Jahr später auch zu der Erkenntnis kam, dass seine Planung nicht realisierbar war und Änderungen des Planungsrechts verlangte. Man kam ihm entgegen und änderte den Bebauungsplan mit der Folge einer weiteren qualitativen Verschlechterung des Projekts. Gegen die Stimmen und Warnungen der SPD-Fraktion.

Kaufland an der Angel wurde groß abgefeiert, aber oh Wunder, sonst klappte nicht viel bei der Vermarktung des Projekts, dessen Konzept einfach nicht stimmig war. Der letzte Rettungsversuch, einen Drogeriemarkt aus der Hauptstraße ins EKZ zu locken, ließ selbst die letzten Optimisten am Konzept zweifeln; die dafür notwendige weitere Änderung des Planungsrechts wurde nicht gewährt. Es wäre auch kontraproduktiv gewesen. Das EKZ sollte die Hauptstraße stärken, nicht umgekehrt. So war eigentlich seit Monaten allen guten Beobachtern klar, dass das Projekt zum Scheitern verurteilt war. Die jetzt angekündigte Aufhebung der Verträge ist nur folgerichtig.

Es geht jetzt nicht um Schadenfreude, denn auch die SPD-Fraktion hatte beim Start des Wettbewerbs zum EKZ große Hoffnungen auf die von Prof. Wachten so bezeichnete „Jahrhundertchance“ für die Innenstadt gesetzt. Mit Erleichterung kann aber festgestellt werden, dass eine grandiose Fehlinvestition, die die Stadt mit einem nicht funktionierenden EKZ eher belastet hätte, glücklicherweise verhindert wird.

Die Belebung der Innenstadt als Einkaufsstandort wird nunmehr vom „Nahversorgungszentrum“ auf dem Hitzbleck-Gelände ausgehen müssen und können. Dieses Projekt hat aus Sicht der SPD ungleich größere Realisierungschancen. Für die frei bleibende Fläche auf dem Kiekert-Areal sehen wir keine Einzelhandelsnutzung mehr als realistisch an. Die Brache wird zusammen mit der Passage zur Hauptstraße (Fläche Haus der Kirche) ganz grundsätzlich neu zu überplanen sein. Wir sehen Bedarf für hochschulaffine Dienstleistungen und Gewerbe, vielleicht auch Raum für Start-Ups, nach dem Motto, „saubere“ Arbeit wieder in die Stadt zu bringen. Daneben besteht großer Bedarf an innenstadtnahem (sozialem) Wohnungsbau. Auch die ursprüngliche Idee einer Gastronomie am Hefelmannpark könnte wieder aufgegriffen werden. Das Scheitern des EKZ bietet auch Chancen. Diese wollen wir jetzt zuerst mit den Bürgern diskutieren und sind gespannt auf weitere Ideen und Vorschläge.

Autor:

Peter Kramer aus Heiligenhaus

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