Es gab mehr Unfälle im vergangenen Jahr

Damit Fußgänger bei schlechter Sicht besser gesehen werden, wird die Polizei bei Aufklärungsaktionen reflektierende, farbige Taschen verteilen. Die wurden bei der Vorstellung der Unfallstatistik durch Landrat Thomas Hendele (von links) und den führenden Polizisten Ralf Schefzig und Manfed Frorath präsentiert. | Foto: Ulrich Bangert
  • Damit Fußgänger bei schlechter Sicht besser gesehen werden, wird die Polizei bei Aufklärungsaktionen reflektierende, farbige Taschen verteilen. Die wurden bei der Vorstellung der Unfallstatistik durch Landrat Thomas Hendele (von links) und den führenden Polizisten Ralf Schefzig und Manfed Frorath präsentiert.
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Polizei sieht besonders bei Motorradfahrern Handlungsbedarf

Im vergangenen Jahr wurden im Kreis Mettmann 13.926 Verkehrsunfälle der Polizei gemeldet, das sind 365 mehr als im Jahr 2016. Dennoch liegt das Risiko, zwischen Velbert und Monheim am Rhein bei einem Verkehrsunfall verletzt zu werden, rund 20 Prozent unter dem Landesdurchschnitt. „Das ist eine außerordentlich gute Zahl angesichts der hohen Fahrzeug- und Verkehrsdichte und dem großen Transitverkehr im Kreis“, betonte Landrat Thomas Hendele bei der Vorstellung der Verkehrsunfallstatistik für das vergangene Jahr.

Der teilweise positive Trend der Unfallentwicklung vollzog sich allerdings nicht im Nordkreis. In Velbert wurden 230 Verkehrsunfälle mit Personenschaden registriert, eine Steigerung um 11,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 221 Personen wurden leicht verletzt, 76 sogar schwer. Eine 68-jährige Frau starb, nachdem sie hinter einem geparkten Pkw auf die Straße trat und von dem Außenspiegel eines vorbeifahrenden Wagens erfasst und auf den Boden geschleudert wurde. 625 Unfallfluchten wurden angezeigt, gut 9 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

„Da müssen wir Gas geben“

Während die Zahl der verunglückten Kinder von 28 auf 19 zurückging, bereitet die Steigerung der Unfälle mit motorisierten Zweiradfahrern von 36 auf 50 der Polizei große Sorge. „Da müssen wir Gas geben“, kündigt Ralf Schelzig an. Der Leiter der Direktion Verkehr bei der Kreispolizeibehörde Mettmann meint damit verstärkte Kontrollen von Motorradfahrern vor allem im Bereich Velbert, wo die hügelige Topographie und die Nähe zum Motorradtreff "Haus Scheppen" am Baldeneysee für die Biker besonders anziehend sind.

In Heiligenhaus blieb die Zahl der Unfallfluchten mit 169 gleich, die Zahl der Unfälle mit Personenschaden steigerte sich um 18,2 Prozent auf 65, wobei 63 Menschen leicht und zwei schwer verletzt wurden, zwei Personen starben. Besonders tragisch war der Unfall von Ansgar Bensch: Der Velberter Beigeordnete sollte am 2. Mai vom Rat zum allgemeinen Stellvertreter des Bürgermeisters bestellt werden, als er morgens auf der Höseler Straße in Heiligenhaus mit einem Lkw kollidierte und sofort tot war. Auf schneeglatter Fahrbahn prallte im Dezember ein 69-Jähriger mit seinem Lkw gegen einen Baum an der Ruhrstraße, trotz der sofort eingeleiteten Hilfemaßnahmen einer zufällig vorbeifahrende Ärztin starb der Mann noch an der Unfallstelle.

„Das ist kein Kavaliersdelikt"

Sorgen bereitet der Polizei die um 2,7 Prozent gestiegene Zahl der Unfallfluchten im Kreis. „Das ist kein Kavaliersdelikt, da drohen Freiheitsstrafen bis zu drei Jahren und Fahrverbote, das ist vielen nicht bewusst,“ mahnte der Leitende Polizeidirektor Manfred Frorath. „Für die typischen Rempler am Supermarktplatz muss mal eine neue Regelung geschaffen werden“, verlangt Landrat Thomas Hendele, der den Gesetzgeber gefordert sieht, damit die Polizei entlastet wird. Unterstützung gibt es durch Ralf Schefzig: „Das muss entkriminalisiert werden, damit wir uns mehr um Unfallfluchten mit Personenschaden kümmern können, da wird von uns besonders aufwändig ermittelt, immerhin können da Zweidrittel aller Fälle aufgeklärt werden.“

Autor:

Maren Menke aus Velbert

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