Retter in Badeshorts - Dennis Beermann sorgt für die Sicherheit der Badegäste im Heljensbad

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Während andere sich bei 30 Grad die Sonne auf den Bauch scheinen lassen, steht Dennis Beermann konzentriert am Beckenrand: Er ist Rettungsschwimmer im Heljensbad.

„Während meiner Ausbildung habe ich miterlebt, wie ein älterer Gast im Wasser einen Herzinfarkt hatte. Das ist schon ein heftiges Erlebnis und wir Rettungsschwimmer mussten sofort bereit sein und Erste Hilfe leisten“, erzählt Dennis Beermann.
Im Juli hat er seine Ausbildung bei der Stadt Heiligenhaus beendet und ist nun Fachangestellter für Bäderbetriebe im Heljensbad in Heiligenhaus.

Viele haben Mitleid mit den Bademeistern, die nicht ins Kühle nass dürfen und am Beckenrand schwitzen müssen. Von den guten Seiten des Berufs erzählt Dennis Beermann.

Offiziell lautet die Berufsbezeichnung Fachangestellter für Badebetriebe, doch hinter diesem scheinbar langweiligen Namen steckt viel spannendes. „Ich bin für den gesamten Betriebsablauf zuständig. Es muss schließlich alles gut organisiert sein, dazu gehört die Reinigung, Technik, Wasserqualitiät und natürlich als oberste Priorität die Sicherheit der Badegäste“, erzählt der Hattinger.

Alles fing damit an, dass er nach seinem Zivildienst nicht so recht wusste, was er machen soll. Eine Bekannte brachte ihn auf die Idee, bei der DLRG (Deutsche-Lebens- Rettungs-Gesellschaft) den Rettungsschwimmerschein zu machen. Darauf folgte dann die Ausbildung im Heljensbad mit paralleler Berufsschule in Düsseldorf.
Die Ausbildung hat er im Juli diesen Jahres erfolgreich abgeschlossen und arbeitet auch weiterhin im Heljensbad. „Wenn es richtig heiß ist und mehrere tausend Leute im Bad sind, muss man hochkonzentriert sein. Klar würde man da gerne zwischendurch auch mal ins Wasser, aber als Erfrischung reicht es auch, den Kopf unter die kalte Dusche zu halten“, sagt Beermann.

Einen kühlen Kopf zu bewahren kann schließlich über Leben und Tod entscheiden. „Es kann wirklich jederzeit etwas passieren. Das schlimmste, was ich bisher miterlebt habe, war dass ein Retner einen Herzinfarkt im Wasser hatte. Aber hier im Heljensbad passiert selten etwas“, so der 25-Jährige.
Wenn es an einem kühleren Tag mal nicht so voll ist, kann die Zeit für andere Dinge genutzt werden. „Die Sauna ist momentan zum Beispiel noch geschlossen, da fallen natürlich Reinigungs- und Wartungsarbeiten an, die wir gut erledigen können, wenn nicht so viele Gäste da sind. Oder wir können doch selbst mal ins Wasser, aber wenn dann zum trainieren.“ Denn körperliche Fitness zählt logischerweise auch zum Job.

Wie Beermann sagte, passiert im Heljensbad nicht oft etwas. Die größten Gefahrenquellen seien Sprungtürme und Rutschen. „Manche Eltern passen nicht genug auf ihre Kinder auf, die noch nicht so gut schwimmen können. Das kann mitunter natürlich sehr gefährlich werden und wir müssen auf die Eltern zugehen und dafür sorgen, dass den Kindern Schwimmflügel angezogen werden“, so Beermann.
Dennis Beermann zieht also ein positives Fazit: „Mein Beruf ist wirklich sehr vielseitig: Ich stehe als Rettungsschwimmer am Beckenrand, sitze manchmal an der Kasse, kümmere mich aber auch um technische Dinge und die Organisation des Badebetriebs. Im Büro sitze ich kaum und es wird wirklich nie langweilig.“

Beim nächsten Freibadbesuch kann man also ganz entspannt in der Sonne liegen ohne Mitleid mit den Jungs mit den Poloshirts zu haben: Die Rettungsschwimmer wissen schon, wie sie sich abkühlen können und sind mit ihrem Job ziemlich zufrieden.

Autor:

Alice Gevelhoff aus Velbert

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