„Es gibt auch heute noch viele Kö(p)penicker“ - Gelungenes Bücherei-Jubiläum

Peter Bochynek (li.) und Ulrich Pagenstecher ließen 100 Jahre Literatur amüsant Revue passieren.
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100 Jahre sind zweifelsohne ein Grund zu Feiern. Die 1911 gegründete Stadtbücherei Hemer tat dies nach einem Tag der Offenen Tür im Frühjahr jetzt als krönendem Abschluss mit einem literarisch-musikalischen Abend unter dem Motto „Texte und Töne aus 100 Jahren.“
Und die rund 50 Gäste, die Büchereileiterin Katrin Gabriel am Freitagabend begrüßen konnte, brauchten ihr Kommen wahrlich nicht zu bereuen. Denn Peter Bochynek und Iserlohns ehemaliger Büchereileiter Ulrich Pagenstecher entführten sie auf eine manchmal nachdenkliche und auch schon mal traurige, meistens aber amüsante bis heitere Reise durch ein ganzes Jahrhundert der Literatur.
Den Auftakt machte Bochynek mit dem bekannten „Hauptmann von Köpenick“, wobei er sich auch einen kleinen Seitenhieb auf heutige Zeiten nicht verkneifen konnte. „Genug Kö(p)penicker gibt‘ s auch jetzt noch.“
Dann bekam der literarische Streifzug vor dem Hintergrund des 1. Weltkrieges bei Auszügen aus Klabunds „Der Bär“ und der expressionistischen Phase vorübergehend traurige Momente. Einen ersten Höhepunkt erfuhr der Abend dann bei „Raus mit den Männern“ von Friedrich Hollaender, als Bochynek und Pagenstecher überraschend „Verstärkung“ vom weiblichen Geschlecht in Person von Felicitas Störmann und Karin Heese-Brenner bekamen. In weiteren Verlauf des Abends durften natürlich auch Kostproben bekannter Literaten wie Tucholsky, Brecht, Kästner, Ringelnatz, Heinz Erhard oder Günter Grass nicht fehlen. Den krönenden Abschluss lieferte das Duo Bochynek/Pagenstecher dann aber mit Loriots brillant in Szene gesetztem Sketch„Deutsch für Ausländer“, bei dem im Publikum jede Menge Lachtränen flossen. Zum Schluss darf nicht unerwähnt bleiben, dass ohne den musikalischen Rahmen durch das Klarinetten-Ensemble „Blackstix“, das die Gäste bei gespielten Ufa-Hits sogar zum Mitsingen animierte, der gelungene Jubiläumsabend wohl nur halb so schön gewesen wäre.

Autor:

Christoph Schulte aus Hemer

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