Aydan Özoguz MdB: "Möchte niemanden verloren geben"

Aydan Özoguz, Integrationsbeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion (li.), referierte zum Thema "Integration geht uns alle an".
2Bilder
  • Aydan Özoguz, Integrationsbeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion (li.), referierte zum Thema "Integration geht uns alle an".
  • hochgeladen von Karola Schröter

Es ist beinahe traurig, dass im 21. Jahrhundert die „Integration“ in Europa und vor allem in der Bundesrepublik noch immer ein Thema sein muss. Den Vorwurf der Fahrlässigkeit muss man an dieser Stelle auch der Politik machen, die es Jahrzehnte lang versäumt hat, Menschen, die aus anderen Ländern nach Deutschland gekommen sind, um hier zu arbeiten und zu leben, Unterstützung zu geben. Die Sozialdemokraten, allen voran Aydan Özoguz, Integrationsbeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion, machen sich nun stark für ein „gleichberechtigtes Miteinander“.
„Das Thema ist von der Politik viel zu lange ignoriert worden, und die Folgen sehen wir bis heute. Wir haben alle die Pflicht, die Aufgabe anzunehmen, und die SPD ist bereit, sich diesen Aufgaben zu stellen“ – so die Sozialdemokratin und Bundestagsabgeordnete Dagmar Freitag. Zu dem Zukunftsdialog „Integration geht uns alle an“ hatte die SPD-Bundestagsfraktion gemeinsam mit Ugur Ünal, Vorsitzender des Arbeitskreises Intergration und Migration der SPD Iserlohn, Ercan Atay, Vorsitzender des Integrationsrates Iserlohn und Dimitrios Axourgos, Vorsitzender des SPD-Stadtverbandes Iserlohn und Vorsitzender des Sportausschusse Iserlohn, gestern Abend eingeladen.
Genossen nicht nur aus der Waldstadt, sondern unter anderem auch aus Hemer, Altena und Nachrodt-Wiblingwerde hatten den Weg ins Varnhagenhaus in Iserlohn gefunden. Aydan Özoguz gab einen Überblick über die Zahlen derjenigen, bei denen ein Elternteil nicht gebürtig aus Deutschland stammt. Von den 81,72 Millionen Einwohnern in der Bundesrepublik haben 15,75 Millionen einen „Migrationshintergrund“. Das ist jeder Fünfte. Auf Platz 1 der Herkunftsländer steht Polen. Nach Rumänien, Bulgarien, Ungarn, Italien folgt die Türkei; dahinter Griechenland und Spanien. In Iserlohn haben von den 95.598 Einwohnern 10.024 Menschen einen Migrationshintergrund. Mit so einem Hintergrundwissen sei es nicht nachvollziehbar und kontraproduktiv, dass „Schwarz-Gelb“ die Bundesmittel für das Programm “Soziale Stadt“ mit ihrer Reform weiter kürzt, so die Referentin.
Aus dem Publikum kamen Fragen unter anderem zur „doppelten Staatsbürgerschaft“ auf. „Das ist für viele nicht nur eine emotionale Entscheidung, zwischen ihrem Land und ihrer Familie wählen zu müssen, sondern auch eine praktische“, erklärte Aydan Özoguz. Denn bei manchen Menschen mit „Migrationshintergrund“ lebe die Verwandtschaft im Ausland. Im Falle eines Erbes und Grundstückbesitzes würde es Probleme geben, wenn man dann nur noch deutscher Staatsbürger ist. Laut wurde auch von Seiten der Gäste die Forderung nach der zweiten Gesamtschule in Iserlohn sowie mehr Unterstützung für die Mitarbeiter in den Kindergärten mit hohem Anteil an Kindern mit "Migrationshintergrund". Eine Lehrerin aus dem Publikum wünscht sich außerdem schnellst möglich die Einführung des islamischen Religionsunterrichts.
Stark macht sich die SPD auch im Bereich Schule und Sprache und setzt sich ein für „Aufstieg durch Bildung“ mit einer besseren Berufsvorbereitung. Sozialdemokratin Aydan Özoguz hat sich zum Ziel gemacht: „Ich möchte niemanden verloren geben in dieser Gesellschaft.“

Aydan Özoguz, Integrationsbeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion (li.), referierte zum Thema "Integration geht uns alle an".
Autor:

Karola Schröter aus Hemer

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.