Erneute Schadstoffbelastung in Gebäude 15 am Sauerlandpark aufgetreten

Architekt und Bauleiter Uwe Faroro, Beate Schmid (Bauleiterin des Hochbauamtes), die technische Dezernentin Andrea Wolf und Sebastian Bien vom Hygieneinstitut (v.l.) rätseln zurzeit über die Ursachen der nerneuten Belastung.
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„Im Moment sind wir ziemlich ratlos“, räumte Bauleiter Uwe Faroro vor dem Hintergrund der erschreckenden Messergebnisse unumwunden ein, „schließlich haben wir in allen Räumen des Gebäudes auf genau dieselbe Art und Weise die Sanierung durchgeführt.“

Eineinhalb Jahre hatte die Sanierung des Gebäudes am Nelkenweg 5-7 gedauert, nachdem im Jahr 2012 erhöhte Naphthalinwerte festgestellt worden waren. Auch nach „Abschluss“ der aufwändigen Sanierungen wurden routinemäßig weitere Raumluftproben analysiert. Ergebnis: Die Werte bewegen sich in den Räumen deutlich unter dem Richtwert I von 10µg/m³. Allerdings trifft dies auf drei Räume im 1. Obergeschoss nicht zu. Erneut wurden in den drei für die Lebenshilfe vorgesehenen Räumen jetzt deutlich erhöhte Messwerte festgestellt, die teilweise sogar über den Werten vor der Sanierung lagen.

"Ein Messfehler ist auszuschließen"

„Offensichtlich muss es dort noch irgendwo eine versteckte Schadstoffquelle geben“, erläutert Sebastian Bien, Bereichsleiter Innenraumlufthygiene am Hygieneinstitut, das mit den Messungen beauftragt ist, „denn einen Messfehler können wir definitiv ausschließen.“
Während der Sanierung wurde der alte Fußboden aus Terrazzo und Estrich abgebrochen, schadstoffbelastete Abdichtungen entfernt, der Rohbetonboden und dampfdichte Beschichtungen abgefräst, Mineralfaser-Deckenplatten entfernt und der Sockelputz an den Wänden bis auf eine Höhe von 30 Zentimetern über dem Boden abgestemmt. „Wir haben auch oberhalb der 30 Zentimeter an den Wänden gemessen“, sagt Projektleiterin Beate Schmid vom Hochbauamt, „allerdings waren alle Ergebnisse dort negativ.“
Und jetzt doch das aufschreckende Messergebnis einer Raumluftanalyse: Genau in den drei Räumen, in denen 2012 die ersten erhöhten Naphthalin-Werte festgestellt worden waren, lagen die Werte im März wieder über dem erlaubten Richtwert.
Die Experten sehen momentan nur eine Möglichkeit, wo in den besagten Räumen noch mit Naphthalin belastetem Material zu rechnen sein könnte. „Wir werden kurzfristig mit weiteren Kernbohrungen die Wände und eventuell noch den Übergangsbereich zum Flur beproben,“ so Bauleiter Uwe Faroro. Außerdem hat die Stadt zusammen mit dem Hygieneinstitut entschieden, noch eine zweite Gutachterin hinzuzuziehen, um einen bestmöglichen Fachaustausch zu gewährleisten.

"Übriges Gebäude kann gefahrlos genutzt werden"

Die Folge ist, dass der betroffene Bereich im 1. Obergeschoss für die weiteren Analysen und zusätzliche Sanierungsmaßnahmen bis auf weiteres nicht genutzt werden kann. „Wir hoffen, bis voraussichtlich Oktober fertig zu werden“, blickt Andrea Wolf voraus. Das Wichtigste sei ihr aber, eindeutig klarzustellen, dass das Gebäude trotz der in Kürze einzurichtenden kleinen Baustelle gefahr- und bedenkenlos genutzt werden könne. „Wir werden entsprechende Vorkehrungen treffen, dass die belasteten Räume komplett abgedichtet werden.“ Außerdem werden alle übrigen Räume in dem Gebäude nach wie vor kontinuierlich stichprobenartig beprobt. Auch entständen keine zusätzlichen Kosten bei der insgesamt rund 1,5 Millionen teuren Gesamtmaßnahme, da man aktuell rund 200.000 Euro unterhalb des vorgesehenen Budgets liege.

Architekt und Bauleiter Uwe Faroro, Beate Schmid (Bauleiterin des Hochbauamtes), die technische Dezernentin Andrea Wolf und Sebastian Bien vom Hygieneinstitut (v.l.) rätseln zurzeit über die Ursachen der nerneuten Belastung.
Der belastete Bereich im 1. Obergeschoss wird kurzfristig für weitere Analysen und folgende Sanierung wieder hermetisch abgedichtet.
Autor:

Christoph Schulte aus Hemer

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