Keine „Überkopf“-Entscheidungen in Hemer zur Schülerverkehrsoptimierung

Zum geplanten Schülerbeförderungskonzept des Märkischen Kreises erreichte die Redaktion folgende Pressemitteilung der Stadt Hemer:

Die Schülerverkehrsoptimierung im Märkischen Kreis hat beim Schulverwaltungsamt der Stadt Hemer zu vermehrten Eltern-Anfragen geführt. Diese bekunden ihre Sorgen, aber auch ihren Unmut gegen eine mögliche Verschiebung des Schulbeginns. Die Stadt Hemer möchte in diesem Zusammenhang klarstellen, dass die Hemeraner Schulen auf Aufforderung der Firma Proziv aus Berlin entsprechende Daten zur Konzeptionierung des Projektes bereits in 2012 zur Verfügung gestellt haben.

Michael Esken: „Der Märkische Kreis forscht nach unterschiedlichen Kosteneinsparungen, um den Kreishaushalt und damit die Städte im MK zu entlasten.“ Eine Möglichkeit sei dabei die Optimierung der Schülerfahrtkosten. Heinz Kißmer, Leiter des Amtes für Bildung und Sport, betont: „Der Märkische Kreis beauftragte das Büro in Berlin, für den ganzen MK zu prüfen und tätig zu werden. Das Büro ist nicht von der Stadt Hemer ausgewählt oder beauftragt worden.“ Auch sei dieses Thema aus den genannten Gründen nicht spontan aus der Taufe gehoben worden.
„Bereits in einer Bürgermeisterkonferenz im vergangenen Jahr wurden erste, grobe Ergebnisse der Gutachter präsentiert, die aber keineswegs ,ortsscharf’ waren“, erklärt Esken. Dabei sei von allen Bürgermeistern gesagt worden, dass Einsparpotenziale im Hinblick auf die Haushaltslage der Kommunen und des Kreises unbedingt untersucht werden müssten. „Es sollte aber, das war auch mir ganz wichtig, eine Beteiligung der Städte bzw. der betroffenen Schulen erfolgen. Die Bürgermeister wollten nämlich nicht, dass über die Köpfe der Betroffenen hinweg eine Entscheidung im MK gefasst wird“, so Esken weiter.
Nach einer Präsentation der Vorschläge im Kreishaus am 25. Oktober 2012 war für Michael Esken und Heinz Kißmer eines absolut klar: „In Hemer stehen potenziell gravierende Veränderungen der Hemeraner Schullandschaft an (Schultausch, Zügigkeit der Gesamtschule, Auflösung der Hauptschule). Die Schulen und Schulmitwirkungsgremien können über den weiteren Verlauf erst nach der Entscheidung des Rates am 30. Oktober 2012 in einer gemeinsamen Informationsveranstaltung durch den beauftragten Gutachter ,Proziv’ informiert werden, da diese Veränderungen ebenfalls in das Konzept zur Schulentwicklung in Hemer einfließen müssen.“ Eine entsprechende Einladung zur erwähnten Informationsveranstaltung am 21. Januar an die Schulen folgte frühzeitig im Dezember, einschließlich der Präsentation des Gutachterbüros. So überraschte es nicht, dass das Gutachterteam rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Schulmitwirkungsgremien der beteiligten Schulen begrüßen und mit ihnen diskutieren durfte.
Die Folge daraus: Die Schulen organisieren nun Umfragen in ihrem Schüler- und Elternkreis. Rückmeldungen seitens der Schulen werden bis zum 15. Februar erwartet. „Die Stadt wird alle Eingaben der Schulen an den Märkischen Kreis weiterleiten!“, verspricht Kißmer. Esken ergänzt: „Das Verfahren wird nicht stillschweigend seitens der Stadt Hemer betrieben. Im Gegenteil: Erst sollten alle betroffenen Schulen die Möglichkeit erhalten, ihre Gremien zu beteiligen, um dann ihre Meinung zu fixieren.“ Wichtig ist der Stadt Hemer drauf hinzuweisen, dass über die Schulanfangszeiten die Schulkonferenzen und nicht die Verwaltung entscheiden. „Es gibt klare Gesetzesvorgaben, hier sind die Schulen in erster Linie durch ihre Gremien gefordert“, so Heinz Kißmer.

Autor:

Christoph Schulte aus Hemer

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