"Viele neue Einsichten" - Arne Hermann Stopsack über seine Russland-Reise

Durch die Privatfotos von Dimitrij Aljochin gibt es viele neue Eindrücke rund um das Hemeraner Kriegsgefangenenlager Stalag VI A. | Foto: privat
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  • Durch die Privatfotos von Dimitrij Aljochin gibt es viele neue Eindrücke rund um das Hemeraner Kriegsgefangenenlager Stalag VI A.
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Er hatte gleich zwei Hüte auf, als Arne Hermann Stopsack kürzlich anlässlich des 70. Jahrestages zum Ende des Zweiten Weltkrieges in Hemers Partnerstadt Schelkowo und Moskau weilte - einmal offiziell als Ratsmitglied und zum anderen als Vorstandsmitglied des Vereins für Hemeraner Zeitgeschichte.

Die Reise hat sich auf alle Fälle gelohnt“, so der FDP-Politiker nach seiner Rückkehr, „denn insbesondere rund um die Aufarbeitung der Geschichte des Hemeraner Kriegsgefangenenlagers Stalag VIa konnte ich viele neue Erkenntnisse mit zurück in die Felsenmeerstadt nehmen.“
Gemeint sind dabei vor allem rund 100 Privatfotos, die der damalige russische Kriegsgefangene Dimitrij Aljochin heimlich während seiner Gefangenschaft in Hemer gemacht hatte. „Das Album mit diesen Fotos hat Aljochin kurz vor seinem Tod dann an einen Nachbarn überreicht, der es wiederum an Sasha Beglov, den Leiter des Kunstmuseums in Schelkowo weitergab.“

„Die Russen verstehen nicht, warum wir Europäer immer noch eine Allianz mit den USA bilden“

Sasha Beglov hat die Fotos dann digital restauriert, mit den notwendigen Informationen versehen und zu einer Ausstellung zusammengestellt. Und diese war beim Besuch von Arne-Hermann Stopsack gerade auch im erst 20 Jahre alten, monumentalen „Zentralmuseum des Großen Vaterländischen Krieges“ in Moskau zu sehen. „Diese Ausstellung war dort schon etwas Besonderes“, findet Arne Hermann Stopsack, „denn während man auf den Fotos aus dem Stalag VIa leidende russische Soldaten sieht, stehen ansonsten ganz klar die ,Heldentaten‘ und Siege der Roten Armee über Hitler-Deutschland im Mittelpunkt der monumentalen und teilweise martialisch wirkenden Exponate und Ausstellungen.“ Er habe aber das Gefühl gehabt, dass die Russen nach wie vor sehr daran interessiert seien, wie wir hier in Hemer mit den russischen Kriegsgräberstätten umgehen. „Die Menschen waren tief bewegt und dankbar, als ich ihnen von der jährlich stattfindenden Gedenkfeier berichtet habe“, so Arne Hermann Stopsack.
Der Verein für Hemeraner Zeitgeschichte habe nun den Beschluss gefasst, die Ausstellung mit den neuen Fotos auch in Hemer zu präsentieren - voraussichtlich im ersten Halbjahr 2016; und auch eine aktualisierte Ausgabe des Stalag VIa-Buches sei unter Berücksichtigung der vielen neuen Fakten mittelfristig nicht ausgeschlossen - „sofern wir jemanden finden, der sich der Aufgabe annimmt.“

Autor:

Christoph Schulte aus Hemer

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