"Hakuna Matata": Hemeraner Gesamtschüler besuchten die städtische KEA

Im Rahmen des jährlichen Thementages "Stark für Menschenrechte" beschäftigten sich die Fünftklässler der Gesamtschule Hemer in diesem Jahr mit dem Thema "Kinderrechte". Die Klasse 5b nutzte die Gelegenheit, um dabei die Kommunale Erstaufnahmeeinrichtung (KEA) für Flüchtlinge am Apricker Weg zu besuchen und die Begegnung mit den dort lebenden Flüchtlingsfamilien zu suchen.

Von Christoph Schulte

Hemer. Ermöglicht wurde der Kontakt durch Kirsten Bartke-El Massouab, städtische Sozialarbeiterin in der KEA, deren Tochter eben die Klasse 5b an der Gesamtschule besucht. Dort wurden sie von einer vor Ort lebenden afrikanischen Flüchtlingsfamilie gleich traditionell mit "JAMBO" (Wie geht's?") und "HAKUNA MATATA" ("Alles okay?!") begrüßt, was schnell half, erste Berührungsängste zu beseitigen.
Die Gesamtschüler hatten im Unterricht bereits Fragen vorbereitet, die sie jetzt zunächst an Kirsten Bartke-El Massouab stellen durften. So erfuhren sie unter anderem, dass aktuell rund 140 Flüchtlinge, darunter viele Familien, in Hemer leben, dass die Kinder in einem speziellen Kindergarten auf den Besuch eines normalen Regelkindergartens vorbereitet werden und dass bei den Erwachsenen Hauswirtschafts- und vor allem der Wunsch nach Deutschkursen ganz hoch im Kurs stehen.
Kirsten Bartke-El Massouab erklärte auch, dass sich viele Ehrenamtliche um die Flüchtlinge kümmern und auch beim Umzug aus der KEA in private Wohnungen oder bei der Möbelbeschaffung helfen. "Hier sind wir übrigens ständig auf der Suche nach gut erhaltenem Hausrat, Kücheneinrichtungen sowie Rollern, Bobbycars und Sandspielzeug für die Kinder", warb die städtische Sozialarbeiterin um weitere Spenden, die an der Pforte der KEA abgegeben werden können.
Im zweiten Teil der Begegnung konnten die Fünftklässler dann auch Fragen direkt an die Flüchtlingsfamilien stellen, die aus Pakistan, Simbabwe und Armenien stammten. Zunächst jedoch schilderte Zofisha aus Pakistan, dass sie und ihre Eltern der islamischen Ahmadiyya-Gemeinschaft angehören, die in ihrem Heimatland verboten sei und deren Mitglieder verfolgt würden. Deshalb hätten sie sich schließlich zur Flucht ins Ungewisse und dazu entschlossen, alles Hab und Gut zurückzulassen.
Überhaupt sprachen alle Familien von ungewissen bzw. instabilen politischen Verhältnissen in ihren Heimatländern als einem der Hauptgründe für ihre Flucht. "Wir haben während unserer Flucht schreckliche Angst gehabt, wie und wo unser Leben weitergehen würde", bekannte ein Flüchtling aus dem afrikanischen Simbabwe, "doch nun sind wir glücklich, weil wir hier in Deutschland so herzlich aufgenommen wurden."

Autor:

Christoph Schulte aus Hemer

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