BHV und Kirchengemeinde St. Peter und Paul hauchen St. Vitus-Kirche neues Leben ein

Hans Heithorst, geschäftsführender Vorsitzender des St.-Peter-und-Paul-Kirchenvorstandes, Ideengeber Robert Gräve (BHV), Mechthild Tacke, stellvertretende Vorsitzende des BHV, sowie BHV-Vorsitzender Holm Diekenbrock (v.l.n.r.) präsentierten das außergewöhnliche gemeinsame  Projekt.
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  • Hans Heithorst, geschäftsführender Vorsitzender des St.-Peter-und-Paul-Kirchenvorstandes, Ideengeber Robert Gräve (BHV), Mechthild Tacke, stellvertretende Vorsitzende des BHV, sowie BHV-Vorsitzender Holm Diekenbrock (v.l.n.r.) präsentierten das außergewöhnliche gemeinsame Projekt.
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1072 das erste Mal urkundlich erwähnt, war sie die erste christliche Kirche in Hemer und sogar die erste Dreikonchenkirche in ganz Westfalen. Doch im Laufe der Jahrhunderte hatte sie, inzwischen mehrfach umgebaut und erweitert, auf dem feuchten Standort neben der heutigen B7 zunehmend mit Feuchtigkeit und Fäulnis zu kämpfen, was 1818 schließlich zum Abriss führte. Doch nun haben der Bürger- und Heimatverein und die Kirchengemeinde St. Peter und Paul die fast vergessene St. Vitus-Kirche gemeinsam wieder in den Blick der Öffentlichkeit gerückt.

Nach ihrem Abriss 1818 brachte erst 1954 eine Grabung des Landesdenkmalamtes Westfalen-Lippe zusammen mit dem BHV Hemer in 80 bis 100 Zentimetern Tiefe Fundamente und teilweise Fußböden der Kirche wieder zutage. Nach der umfassenden Dokumentation wurde die Grabungsstelle dann wieder verschlossen.
Anlässlich des aktuellen Luther-Jahres - 500 Jahre Reformation - hatte nun BHV-Vorstandsmitglied Robert Gräve die Idee, die Grundmauern der St. Vitus-Kirche am Originalschauplatz im Park von Haus Hemer für die Bevölkerung wieder sichtbar zu machen. "Stadt-und kirchengeschichtlich hat St. Vitus sicherlich eine herausragende Bedeutung für Hemer", unterstrich Holm Diekenbrock, Vorsitzender des Bürger- und Heimatvereins.
Mit seiner Idee stieß Robert Gräve im Vorstand der Kirchengemeinde St. Peter und Paul auf breite Zustimmung und so wurde aus der ersten Idee in den vergangenen Wochen und Monaten langsam Realität. Mit Hilfe von 24 Tonnen Schotter, die in Stahlkäfige verfüllt wurden (sog. Gabionen), wurde der Bauzustand der St. Vitus-Kirche im Jahr 1124 auf der Rasenfläche am Originalstandort "nachgezeichnet". Vier Aussparungen sollen andeuten, wo sich seinerzeit die Türen der Dreikonchenkirche mit ihrem Westturm befanden.
Bei der Realisierung seines Projektes fand Gräve große ehrenamtliche Unterstützung durch Mitglieder der St.-Peter-und-Paul-Kirchengemeinde. "So hat sich Peter Tentscher aus unserem Kirchenvorstand extra zehn Tage Urlaub genommen, um mitzuhelfen", nennt Hans Heithorst, geschäftsführender Vorsitzender des Kirchenvorstandes, nur ein Beispiel für das große Engagement.
Inzwischen sind die Umrisse der ehemaligen Kirche bereits vollständig abgebildet, zwei Gabionen im Inneren warten allerdings noch auf ihre Steinfüllung. "Die sollen in Kürze noch durch eine Steinplatte verbunden werden und dann den Altar symbolisieren", erläutert Robert Gräve. Bis zur offiziellen Eröffnung am Wochenende des 14./15. Oktobers sollen dann neben einer neuen Informationstafel auch noch entlang der Gabionen einzelne kleine Metallschilder angebracht werden, auf denen alle bisher bekannten, in der St. Vitus-Kirche tätigen Pfarrer mit Namen und ihrer Amtszeit abzulesen sind.
Und schließlich haben die Initiatoren von BHV und St. Peter und Paul noch eine Idee im Kopf: Innerhalb des Gebäudeumrisses soll ein liegendes Kreuz aus Stahlplatten entstehen, auf dem alle Kirchengründungen, die ihren Ursprung in Hemers erster Kirche haben, verzeichnet sind. "Dafür suchen wir jetzt aber noch einige Sponsoren, die so das St. Vitus-Projekt mit einer kleinen oder größeren Spende unterstützen möchten", hofft die stellvertretende BHV-Vorsitzende Mechthild Tacke. Sie war es auch, die bereits jetzt erste Führungen zum Thema St. Vitus angeboten und durchgeführt hat, die auf große Resonanz gestoßen sind.

Autor:

Christoph Schulte aus Hemer

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