Erst die Fräse, dann der neue Baum

Mit einer großen Motorfräse beseitigt ein Fachunternehmen zunächst die Stümpfe der gefällten Bäume. Foto: Schulte
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Märkischer Stadtbetrieb ersetzt zurzeit in Hemer und Iserlohn 122 gefällte Straßenbäume

"In den vergangenen Monaten haben wir zahlreiche Anfragen von Anwohnern erhalten, wann wir denn endlich die Baumstümpfe vor ihren Haustüren beseitigen würden." Hartmut Sonderhüsken zeigt Verständnis dafür, schließlich zierten die traurigen Überbleibsel der gefällten Straßenbäume teilweise schon mehr als zwölf Monate das Stadtbild.

Von Christoph Schulte

Hemer/Iserlohn. Doch die Erklärung folgt prompt. "Wir kontrollieren das ganze Jahr über die Straßen- und Parkbäume regelmäßig auf ihre Verkehrssicherheit. Ist diese durch eine Beschädigung oder z. B. Fäulnis aufgrund eines Pilzbefalls nicht mehr gegeben, müssen wir natürlich sofort einschreiten und letztendlich den Baum fällen." Auf der anderen Seite stehe die Pflanzzeit für Ersatzpflanzungen, die normalerweise nur zwischen Dezember und März erfolgen solle. "Außerdem können wir aus organisatorischen und Rentabilitätsgründen nicht für jeden einzelnen Baum z. B. die große Motorfräse nutzen, die wir nicht selbst besitzen, sondern die wir bei einem Fremdunternehmen beauftragen müssen." Die Folge sei, dass die Baumstubben - so bezeichnet man fachmännisch die Reststämme mit Wurzelstock - schon mal einige Monate stehenbleiben müssen. "Die werden beim Fällen zumeist nicht ebenerdig abgeschnitten, sondern in rund einem Meter Höhe stehengelassen, weil sie so besser für Fußgänger und Fahrzeuge sichtbar sind", ergänzt SIH-Gärtnermeister Tim Osterhaus.
Doch in diesen Tagen hat das Warten auf das Beseitigen der Baumstubben ein Ende. Die stolze Zahl von 122 Bäumen lagert seit Dezember auf den Betriebsgeländen des Märkischen Stadtbetriebes Iserlohn-Hemer und wird zurzeit in Hemer und Iserlohn von den Mitarbeitern in die Erde gebracht. "Die Pflanzzeit dauert bis März, aber aktuell nutzen wir die milde Witterung und haben mit der Pflanzaktion begonnen", so Bereichsleiter Hartmut Sonderhüsken, "das ist für uns eine sportliche Aufgabe". Dafür sind meist eine ganze "Kolonne" von bis zu 15 SIH-Mitarbeitern sowie mehrere Fahrzeuge im Einsatz. Nach dem Ausfräsen des alten Baumstumpfes und der Wurzeln durch einen Mitarbeiter des Fremdunternehmens wird das teilweise noch mit Pilzsporen verseuchte Erdreich entsorgt, bevor der neue Baum mit seinem Wurzelballen in das ausgehobene Pflanzloch gestellt wird. Dann wird eine Bewässerungsdrainage um den Baum gelegt, etwas Dünger in das Pflanzloch gegeben, bevor dieses dann mit frischer Erde verfüllt wird. Abschließend werden dann rund um jedem jungen Baum noch drei Holzpflöcke in den Boden getrieben, an denen die Neupflanzung zur Stabilisierung angebunden wird.
Im Normalfall ersetzt der Märkische Stadtbetrieb die gefällten Bäume "eins zu eins" - nicht nur in der Anzahl, sondern auch in der Baumart. "Es sei denn, es stehen fachliche Probleme oder in Kürze beabsichtigte Straßenbaumaßnahmen dem Pflanzen entgegen."
Als Beispiel nennt Hartmut Sonderhüsken z. B. die Bräuckerstraße in Hemer. Dort stehen zurzeit auf beiden Straßenseiten Kugelahorne, die in den vergangenen Jahren aufgrund ihrer Wuchsform, die eher in die Breite als in die Höhe geht, für Probleme z. B. für die Müllfahrzeuge sorgten. Außerdem hätten den radikalen Rückschnitt viele der überalterten Bäume nicht überstanden. "Dort haben wir nun stattdessen 22 kleinwüchsige Felsenbirnen mit einem schlankeren Kronenprofil gepflanzt." Die SIH-Vorstände Monika Otten und Dr. Klaus Weimer machten sich selbst vor Ort an der Hemeraner Parkstraße ein Bild von den Pflanzungen. Foto: Schulte

Autor:

Christoph Schulte aus Hemer

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