Die Simsonfreunde Hemer pflegen ihre zweirädrigen Schätze aus der DDR-Zeit

Die Simsonfreunde Hemer haben vor ihrem Vereinslokal „Im Bräucken“ ihre top-restaurierten DDR-Mopeds aufgebaut
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Beliebte Ausflugsfahrten in Sauer- und Münsterland

Beim Eintreffen bei den Simsonfreunden in Hemer ist der Parkplatz vor dem Vereinslokal „Im Bräucken“ schon gut mit Mopeds und Rollern aus der ehemaligen DDR gefüllt. „Watte ma`ab, da kommen noch welche!“, ruft Christian Obst, Vorsitzender der Interessengemeinschaft über den Platz. Wenig später stehen dann 25 Mopeds, Roller und Schwalben vor dem Vereinslokal „Im Bräucken“. Die fast schon historisch anmutenden Kleinkrafträder aus der Vogelserie sind teilweise bis ins letzte Detail restauriert. „Möglichst original sollen die Fahrzeuge sein“, ist der Anspruch von Peter Röllecke, Maschinenbauer und der Spezialist für eventuelle Motorreparaturen im Verein. Neben den Oldies aus der sogenannten Vogelserie "Schwalbe" und "Star", zu der auch ein "Habicht" gehört, stehen auch die praktisch unverwüstlichen Roller des Typs SR50, die sogar mit einem Elektrostarter versehen sind. „Das war Erichs Geschenk“, schmunzelt Christian Obst und ersetzt dabei im Handumdrehen ein originales Blinkrelais unter dem Blech seines weißen Rollers. Zu den Jüngeren im Verein gehören auch die Mendener Mathias Hill und Philipp Kaiser, die gleich mehrere Simsons besitzen. Neben der Geselligkeit im Verein unterstützt man sich vor allem mit Rat und Tat, wenn das „Mopped“ mal stehenbleiben sollte. Obwohl die Kleinkrafträder schon teilweise über vierzig Jahre alt sind, gibt es immer noch genügend Ersatzteile auch als Nachbau zu bekommen. Ein Besuch beim TÜV ist nicht nötig. „Da müssen Arbeiten zum Beispiel an der Bremsanlage natürlich besonders sorgfältig ausgeführt werden“, so Christian Scheckel, der mit 30 Jahren zu den Jüngeren im Verein gehört. Christian hat als Beispiel gleich zwei neue Bremsbacken von verschiedenen Zulieferern mitgebracht und zeigt, worauf man bei der Qualität der Nachbauteile achten muss.

Wertsteigerung durch Restaurierung

Für gut erhaltene Simson-Mopeds, die man nach der Wende fast geschenkt bekommen hatte, sind heute über 1000 Euro zu bezahlen und sie sind sogar in die Schwacke-Liste aufgenommen. Aber beim Kauf einer Simson aus dem Internet sollte man sehr vorsichtig sein. „Die Simsons werden immer populärer, da die Höchstgeschwindigkeit bei 60 km/h liegt und zum Fahren der Führerschein der Klasse M genügt, auch für Jugendliche. Hier gilt das seltene Bestandsrecht, vor EU-Recht“, wissen Obst und Röllecke zu berichten.

Beliebte Ausflugsfahrten und Fachsimpeln beim regelmäßigen Stammtisch

Zu den Haupttätigkeiten des Vereins gehören die beliebten Ausfahrten ins Münster- und Sauerland, die von April bis in den Spätherbst gehen. “Hinten nicht abreißen lassen“, lautet dann das Motto von Jürgen Oremeks, der als ehemaliger Fahrer des Bürgermeisters von Hemer die schönsten Stellen im Kreis kennt und der die Fahrten mitorganisiert. Dabei fährt er als letzter um zu beobachten, dass keiner aus dem in bläulichen Wölkchen gehüllten Schwarm aus Schwalben und Staren verlorengeht.
Die Interessengemeinschaft (Vereinsbeiträge gibt es nicht), die aus dem 1996 gegründeten Mendener Simsonfreunden hervorgegangen sind, treffen sich an jedem zweiten Freitag im Monat um 20 Uhr zu einem Stammtisch in der Gaststätte. Wer vielleicht auch mit dem Gedanken spielt, sich ein Kult-Moped anzuschaffen oder wer schon eines hat, der ist bei den freundlichen Simsonfahrern an der richtigen Stelle und herzlich willkommen. Das Wirtsehepaar Gabi und Heinz-Eugen Motte haben die Mopedfreunde auch schon mit dem Simson-Virus angesteckt, denn beide haben jeder einen SR50-Roller. Und die vier Simsonfreunde der ersten Stunde sind Carmen Jürß, Michael und Karl Heinz Ziese, Clauß Neumann und Christian Obst noch heute dabei. Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite www.simsonfreunde-hemer.de, die allerdings noch im Aufbau begriffen ist.

Autor:

Stephan Greitzke aus Iserlohn

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