SLIMK: Schwul-Lesbische Initiative MK feiert Zehnjähriges

Die Schwul-Lesbische Initiative Märkischer Kreis SLIMK e. V. feiert ihrzehnjähriges Bestehen. | Foto: SLIMK
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"Wir fördern die Begegnung von Menschen mit unterschiedlichen Neigungen, egal ob homo-, bi- oder heterosexuell" - seit zehn Jahren setzt sich die Schwul-Lesbische Initiative Märkischer Kreis SLIMK e. V. für mehr Akzeptanz und Toleranz gegenüber gleichgeschlechtlichen Lebensweisen und Transidenten ein - mit mehr und weniger Erfolg.

"Den eingetragenen, gemeinnützigen Verein haben wir damals gegründet, um den CSD hier im Märkischen Kreis organisieren und eben rechtlich und finanziell absichern zu können", erzählt Peter Knossalla. Der internationale Christopher-Street-Day, der an die 1969 in New York auf die Straße gegangenen Homosexuellen erinnert und einmal im Jahr weltweit stattfindet, wird seit 2001 auch im Märkischen Kreis gefeiert - damals noch am Grüner Weg, dann am Poth, 2006 fand die Veranstaltung am dicken Turm statt, und seit 2010 wird auf dem Schillerplatz gefeiert.
Der Verein, der aktuell 50 Mitglieder zählt, hat seit der Gründung einiges auf die Beine stellen können - vieles mit eigener Kraft. Man freue sich zwar, dass hier in Iserlohn der CSD gefeiert werden könne, erhoffe sich aber zukünftig ein wenig mehr Unterstützung und Interesse von Seiten der Stadt. Mehrmals im Jahr wird zur SLIMK-Party eingeladen. Queer Eve ist Treffpunkt für alle Interessierten am zweiten Mittwoch im Monat in Iserlohn. SLIMK Kultur findet im Studio des Parktheaters statt; dort wartet auf die Gäste Kabarett, Musik, Travestie und Comedy. Bei SLIMK on Tour werden Europas Städte angesteuert, und sogar On Air sind die SLIMK-Mitglieder (mehr zu den Veranstaltungen und Terminen gibt es im Netz unter www.slimk.de). "Bei unserer Treffen sind alle willkommen - natürlich auch Heterosexuelle. Wir sitzen nicht zusammen, um zu beraten oder Probleme zu diskutieren, wie vielleicht manche annehmen, sondern genauso zusammen wie andere auch bei ihren Stammtischen", so Jörg Ross.
Trotz einiger Veranstaltungen, die SLIMK organisiert, zieht es doch manche Schwule und Lesben eher in die Großstädte, wie ein weiterer SLIMK-Vertreter berichtet: „Viele ziehen auch in andere Regionen, weil dort das Angebot einfach größer ist.“ Eigentlich sollte den kleinen Städte wie Iserlohn und Hemer daran liegen, dass nicht weggezogen wird. Denn die meisten stehen beruflich mitten im Leben, sind meist kinderlos, konzentrieren sich auf ihre berufliche Karriere und sind somit finanzkräftig.
Neben dem Planen und Durchführen von Feiern und anderen Freizeitaktivitäten verfolgen die SLIMK-Mitglieder natürlich ebenso die aktuellen Geschehnisse. Ein wenig hat sich getan: 2001 ist das Lebenspartnerschaftsgesetz in Kraft getreten - allerdings ist die Gleichstellung mit der Ehe bis heute nicht zu 100 Prozent vollzogen - und 2006 wurde das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz erlassen, das Benachteiligung unter anderem wegen der sexuellen Identität im Berufs- und Privatleben beseitigen soll.

Noch weit entfernt von "normal"

Peter Knossalla: "Das große Echo des Coming outs von Thomas Hitzlsperger und den bekannten Persönlichkeiten, die dem live in ihrer Sendung gefolgt sind wie Radio- und Fernsehmoderator Thorsten Schorn und Thomas Nütten von Antenne Bayern, zeigt, dass Homosexualität bis heute scheinbar nichts 'Normales' ist." Jörg Ross: "In Iserlohn ist von uns noch keiner wirklich angegriffen worden, aber mit meinem Partner Händchen-haltend durch die Stadt zu gehen, das würde ich nicht riskieren."
SLIMK und Freunde hoffen weiterhin darauf, dass schwul und lesbisch sein endlich genauso angesehen wird, wird das traditionelle Zusammenleben von Mann und Frau - und vielleicht das Schubladendenken und die Begriffe wie "Coming out", "schwul", "lesbisch" komplett aus den Köpfen der Menschen verschwinden wird.

Autor:

Karola Schröter aus Hemer

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