Was Sie hören und was Sie besser lassen sollten

Das Wort „Hype“ wird oft in den Mund genommen und im Musikgeschäft sind gerade die Briten sehr schnell damit Künstler nach oben zu pushen aber leider auch genauso schnell wieder fallen zu lassen. Die beiden heutigen Künstler sind oder waren davon auch betroffen.

Im Sommer fielen zahlreiche weibliche Teenager in Ohnmacht als der süße gerade mal zwanzigjährige Ed Sheeran sein Debutalbum im Königreich veröffentlichte. Seine Single „The A-Team“, in der es leider nicht um die gleichnamige Fernsehserie geht, konnte genauso wie das Album „+“ die Pole Position in Großbritannien erreichen. In Deutschland wurden die Zuhörer in der Castingshow „The Voice of Germany“ auf ihn aufmerksam, als er mit Michael Schulte diesen Song live performte. Seit dem ist er auch aus der Radiolandschaft hierzulande nicht mehr wegzudenken und enterte auch hier die Top Ten.

Ed Sheeran ist ein Singer/Songwriter, der in einem Atemzug mit Jack Johnson oder James Blunt genannt werden möchte. Sein Album ist auf Kommerz ausgerichtet und es verwundert nicht, dass auf „+“ fast nur ruhige Titel zu finden sind. Die Kings of Convenience propagierten Anfang des Jahrtausends „Quiet is the new loud“ und meinten damit die Intensität ihrer meist ruhigen Stücke. Dies würde man bei dem Briten gerne auch sagen, aber wir nannten früher solche Musik langweilig, denn mit Ausnahme der Singleauskopplung fehlt den anderen Songs jegliche Tiefe.

Mal gucken, ob Ed Sheeran in ein paar Jahren sagen kann: „Ich liebe es wenn ein Plan funktioniert“ oder ob er auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt wird.

Anfang der 90er erschien die irische Band „The Cranberries“ auf der Bildfläche und nach dem grandiosen Debut „Everybody else is doing it, so why can’t we?“ entstand auf der Insel ebenfalls ein Hype um die Band um Sängerin Dolores O’Riordan. Songs wie „Linger“, „Zombie“ oder „Ode to my family“ verbanden Melancholie mit Aggression und passten damit genau in die Zeit. Auf den Nachfolgewerken wurde das Quartett immer rockiger und löste sich schließlich Anfang des Jahrtausends auf. Nun gibt es ein neues Lebenszeichen der Iren und hier besinnen sie sich zurück an gute Anfangszeiten.

„Roses“ heißt das neue Werk und bietet intensive meist ruhige Tracks, die zurück zu den Wurzeln gehen und sich auf Melodie und die tolle Stimme von Dolores konzentrieren. Reinhörtipps sind der Opener „Conduct“, „Fire & Soul“ und „Show me“, wobei das Album keine Schwächen aufweist.

Bitte nicht wieder 10 Jahre auf ein Lebenszeichen warten lassen liebe Beeren.

Autor:

Kay Utermark aus Herdecke

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