Coronaausbruch in Kirchender Seniorenheim
915 Personen genesen, 276 erkrankt: 1.207 bestätigte Corona-Fälle im EN-Kreis

Im Ennepe-Ruhr-Kreis gibt es 1.207 bestätigte Corona-Fälle (Stand Dienstag, 20. Oktober, 9 Uhr), von diesen gelten 915 als genesen. Die Zahl der Infektionen ist damit innerhalb der letzten 24 Stunden um 34 gestiegen.

Die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen 7 Tagen pro 100.000 Einwohner, liegt im Kreisgebiet bei 62,63 (Vortag 55,53). Damit gilt der Ennepe-Ruhr-Kreis weiterhin als Risikogebiet.
In den Krankenhäusern im Kreisgebiet sind derzeit 16 Patienten mit Corona-Infektion in stationärer Behandlung. Einer von ihnen wird intensivmedizinisch betreut und beatmet.

Die aktuell 276 Erkrankten wohnen in Breckerfeld (2), Ennepetal (22), Gevelsberg (36), Hattingen (28), Herdecke (65), Schwelm (19), Sprockhövel (14), Wetter (31) und Witten (59).  Für die bestätigten Fälle sowie für begründete Verdachtsfälle ist häusliche Quarantäne angeordnet. Insgesamt gilt diese Vorgabe für 997 (Vortag 1.028) Personen im Kreis.

Im Brennpunkt: Seniorenhaus Kirchende 

Zwei positive Fälle unter Mitarbeitern waren für das Gesundheitsamt bereits am 12. Oktober Anlass für umfangreichere Tests in zwei Wohnbereichen des Seniorenhauses Kirchende in Herdecke gewesen. Drei Tage später lagen 13 positive Testergebnisse vor. „Darauf haben wir und die Einrichtung reagiert. So wurde das Heim beispielsweise für Besucher und Therapeuten geschlossen und die Corona-Patienten isoliert. Zudem haben wir am 16. Oktober alle Bewohner und Mitarbeiter in den insgesamt 5 Wohnbereichen abgestrichen. Die Untersuchungen lieferten jetzt 36 positive Befunde für Bewohner und 13 positive für Mitarbeiter“, berichtet Amtsärztin Dr. Sabine Klinke-Rehbein. In einer Telefonkonferenz mit Heimleitung und Geschäftsführung der Convivo Gruppe ließ sie sich am Mittag die aktuelle Lage beschreiben. Elf der positiv Getesteten hat die Einrichtung seit Wochenbeginn aufgrund von Symptomen in das Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke verlegen lassen. Aktuell wird niemand von ihnen auf einer Intensivstation behandelt. Zum gestrigen Tod einer Heimbewohnerin, die positiv getestet aber symptomfrei war, lautet die derzeitige Einschätzung: Die 80-jährige ist „mit“ und nicht „an“ Corona verstorben.
Innerhalb des Heims sind drei Wohnbereiche betroffen. Um den Betrieb aufrecht erhalten zu können, wurden deren Bewohner in zwei Bereiche zusammengelegt. Diese sind baulich klar von den zwei coronafreien Bereichen getrennt, der Personaleinsatz wurde so umgeplant, dass Mitarbeiter ausschließlich in dem einen oder dem anderen Bereich im Einsatz sind. Denkbare Quellen für den Ausbruch könnten zum einen Beschäftigte sein, die von außen nicht erkennbare Symptome wie Kopf- und Halsschmerzen ignoriert haben, stattdessen pflichtbewusst zur Arbeit erschienen sind und das Virus trotz FFP 2 Masken verbreitet haben. Der Virus könnte trotz Eingangskontrollen aber auch durch Besucher oder Bewohner nach Verwandtenbesuchen ins Heim getragen worden sein. Warum sich das Virus dann allerdings innerhalb von etwas mehr als einer Woche in drei Bereichen so stark ausbreiten konnte, ist unklar.
„Im Fokus haben wir derzeit vor allem, wie sich die Lage weiterentwickelt. Dazu zählt auch, dass wir bereits am Mittwoch erneut alle Bewohner und Mitarbeiter testen werden. Um einen möglichen Ausbruch in den zwei bisher nicht betroffenen Bereichen zu verhindern, halten sich die Bewohner auch dort nur in ihren Zimmern auf“, so Dr. Klinke-Rehbein.

Neben dem Seniorenheim in Herdecke beschäftigt Corana derzeit auch das Haus Curanum in Schwelm und das Altenheim Sankt Jakobus in Breckerfeld sowie das AWO Familienzentrum in Witten-Stockum und die St. Jacobus Kita in Breckerfeld.

Autor:

Lokalkompass Hagen aus Hagen

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