Geballte Infos zum PRIMUS-Modell

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„Kinder brauchen Aufgaben, an denen sie wachsen. So lautete das Fazit der Infoveranstaltung zur PRIMUS-Schule, die in dieser Woche mehr als 90 Interessierte in die Friedrich-Harkort-Schule lockte.

Das Wort an dem Abend hatten drei Fachleute aus der pädagogischen Arbeitsgruppe, die sich schon seit vielen Monaten ganz engagiert um die Erarbeitung eines solchen Konzeptes bemühen.
Werner Kerski, externer Schulfachmann und pensionierter Rektor, erläuterte eingangs einen ganz wichtigen Baustein der geplanten PRIMUS-Schule: „Die Schullaufbahn soll in einem Stück und ohne Hürden gestaltet werden. Eine Bildungsbiografie ohne Brüche ist unser gemeinsames Ziel.“
Die PRIMUS-Schule ermöglicht längeres gemeinsames Lernen, nämlich von der ersten bis zur zehnten Klasse. Im erarbeiteten Stufenplan werden die Jahrgänge eins bis drei der Unterstufe, die Jahrgänge vier bis sechs der Mittelstufe sowie die Jahrgänge sieben bis neun der Oberstufe zugeordnet. Die zehnte Stufe ist der sogenannte Abschlussjahrgang.
Für die Unterstufe, also für die Jahrgänge 1 bis 3, wird den Eltern die Wahl gegeben, ob sie ihr Kind für die Ganztagsbetreuung anmelden. Eine enge Verzahnung zwischen der Betreuung und dem Unterricht soll angestrebt werden. Ab der Mittelstufe ist der Ganztag dann für alle Kinder verpflichtend. Ein Zuhörer wollte wissen, „ob die Kinder dann daheim noch Hausaufgaben machen müssen?“. Ein ganz entscheidendes „Nein“ gab es von den drei Schulfachleuten. Wenn die Kinder nach der Ganztagsbetreuung um 16 Uhr nach Hause kommen, sollen sie sich nicht mehr mit der Schule beschäftigen, sondern Zeit für Hobbys und Familienleben haben.
Abweichend zum Regelschulsystem beträgt die Dauer einer Unterrichtsstunde nicht 45, sondern 60 Minuten. Englisch wird ab der ersten Klasse unterrichtet. Ab dem sechsten Jahrgang kommt mit französisch eine zweite Fremdsprache hinzu. Aber auch eine andere Schwerpunktlegung als Sprachen ist natürlich möglich. In der Mittel- und Oberstufe wird zusätzlich in sogenannten Werkstätten unterrichtet. „Darin soll vorwiegend praktisch gearbeitet werden“, erläutert Werner Kerski.

Eine enge Kooperation mit der FHS ist vorgesehen. Damit können in der PRIMUS-Schule folgende Abschlüsse erworben werden: Hauptschulabschluss nach Klasse 9 oder nach Klasse 10, Fachoberschulreife mit oder ohne Qualifikation, sowie über die Kooperation mit dem Gymnasium das Abitur nach 13 Schuljahren.
Ob die Integration von Schülern aus anderen Grundschulen nach der vierten Klasse möglich ist, wollte eine Zuhörerin wissen. „Ja, das ist möglich und unproblematisch“, so die Fachleute. Eine weitere Besucherin knüpft an die Frage an, nämlich, ob überhaupt Kapazitäten frei sind, um Schüler in der fünften Klasse aufzunehmen. „Dadurch, dass Kinder die PRIMUS-Schule auch nach der vierten Klasse verlassen können, zum Beispiel um auf das Gymnasium oder eine andere Schulform außerhalb von Herdecke zu wechseln, werden Plätze für Kinder anderer Grundschulen frei“, so die Antwort der Verwaltung.
In Welchem Maße dies geschieht, ist allerdings jetzt noch nicht abzusehen. Geplant ist eine zweizügige Schule, das heißt zwei Züge pro Jahrgang. Sollte das Interesse der Herdecker Eltern so groß sein, dass weit mehr als 50 Kinder im Jahrgang angemeldet werden, ist es denkbar, dass die Schule auch langfristig in eine Dreizügigkeit hineinwächst.
Fast drei Stunden lang wurde so nicht nur vorgestellt, sondern vor allem diskutiert. Am Dienstag, 18. Dezember, beginnt für alle Interessierten, die in dieser Woche keine Zeit gefunden haben, die Infoveranstaltung um 20 Uhr im Saal des GVS Altenzentrums in Ende.

Text/ Fotos: Stadt Herdecke

Autor:

Melanie Giese aus Recklinghausen

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