Die Verhüllung mit dem Hang zur Hysterie

Verhüllungen sind ja schon seit geraumer Zeit ein Thema in unserem Land. Sei es das Verhüllungsverbot für böse Buben, die dann böses im Schilde führen, in Form von krimineller Energie, oder auch die immer wieder aufkeimenden Diskussionen um religiöse Kleidungsrituale.

Diesmal ist aber eine andere Verhüllung, bei vielen Stein des Anstoßes und das auf regional kommunaler Ebene. Die Rede ist von Schloss Strünkede, bei dem sich ein Künstler berufen gefühlt hat, es mit alten Jutesäcken zu verhüllen. Also ein schlichter Abklatsch von Christo, der sich vor geraumer Zeit in Berlin ein Regierungsgebäude vorgenommen hatte.

Ehrlicherweise muss man sagen, dass die Verhüllung in Berlin schon um einiges edler ausgesehen hat, aber wir sind ja auch nicht in Berlin, sondern mitten im Ruhrpott. Ein auf der deutschen Landkarte befindlichem Arbeiterviertel.

Das Kunst immer wieder kontrovers diskutiert wird ist normal, die Geschmäcker sind ja zum Glück verschieden und über Kunst sollte man besser nicht streiten. Das aber Aufregung verursacht wird, weil einigen die Lokalität dann nicht mehr als Heiratsdomizil gefällt, ist schon fast des Lesens nicht wert. Würde es an dem Tag regnen oder stürmen, wird auch kein Wort darüber verloren, ausser ggf. im inneren Kreis der Beteiligten.

Fakt ist nun einmal, dass, egal ob es gefällt oder nicht, der Name einer kleinen Ruhrgebietsstadt weit über die Grenzen dieser Stadt genannt wird. Diese Werbung ist fast nicht bezahlbar und in diesem Fall, zumindest für die Stadt, umsonst.

Als kleiner Trost für die Kritiker dieser Aktion: In absehbarer Zeit ist alles wieder beim Alten. Die Säcke sind weg, das Schloss erstrahlt in gewohnter alter Schönheit. Und den Befürwortern bleibt der Trost, dass noch einige Zeit darüber gesprochen und geschrieben wird.

Autor:

Rainer Burg aus Herne

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