Besser lernen im Sprachcamp

Erfolge in der Manege sind für ein selbstbewusstes Auftreten sehr hilfreich. Alle: Erler
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Um Kindern gute Chancen für ihre persönliche Entwicklung und ihr Weiterkommen in der Schule zu eröffnen, sind der Gebrauch der deutschen Sprache und ein selbstbewusstes Auftreten von besonderer Wichtigkeit.

Aus diesem Grund hat der Circus Schnick-Schnack mit Förderung des Landesjugendamtes ein ganz besonderes Angebot für zunächst zwei Herner Grundschulen (Grundschule Berliner Platz und Grundschule Schulstraße) entwickelt: Das Sprachcamp, das in den Herbstferien durchgeführt wurde.
„Im persönlichen Umfeld und auch in der Schule sind die mangelnde Sprachkompetenz und das nicht sehr stark ausgeprägte Selbstbewusstsein speziell bei Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund und Kindern aus benachteiligten Familien eine große Hürde,“ so Rainer Deutsch vom Circus.
„In unseren zahlreichen Projekten mit Kindern der Region haben wir gerade in diesen Bereichen große Defizite festgestellt und deshalb diese Projektidee entwickelt.“
Da das Projekt keine Eintagsfliege bleiben soll, wurden von Anfang an kompetente Partner mit ins Boot geholt. So übernimmt ein Nachhilfe-Unternehmen den Part der Sprachschulung und die wissenschaftliche Begleitung eine Studentin der Uni Essen, wo ein spezieller Test entwickelt wurde.
„Alle 51 Kinder wurden vor dem Sprachcamp mit dem von der Uni Essen weiter entwickelten sogenannten „C-Test“ auf ihre Sprachfähigkeit getestet,“ so Sabine Swienty von der Universität. „Nach dem Sprachcamp werden wir dann mit dem gleichen Test überprüfen, ob sich bei den Kindern schon nach einer Woche etwas verändert hat.“
Die teilnehmenden Kinder wurden über die Lehrer der beiden Grundschulen ausgewählt. Heidi Kleine von der Grundschule Schulstraße und Monika Müller von der Grundschule Berliner Platz waren sich über die Ausgangslage einig: „Die Ferienzeit beschert speziell den Kindern mit Migrationshintergrund oftmals einen erheblichen Verlust ihrer Deutschkenntnisse, wenn sie außerhalb des Schulalltages überwiegend in ihrer Muttersprache kommunizieren. Deshalb ist es sinnvoll, ein Bildungs- und Freizeitangebot anzubieten, in dem die Schüler in einer Kombination von Lernen und Spiel an die deutsche Sprache herangeführt werden.“
Und so sah dann auch der „Stundenplan“ in der Zeltstadt des Circus an der Roonstraße aus: Neben sehr lebendigen Impulsen zur Sprachförderung gab es eine Menge Spiel, Spaß und Circus-Training, denn im Rahmen des Sprachcamps enstand auch noch eine kleine Circus-Show, die am Abschlusstag den Familien und Freunden der teilnehmenden Kinder präsentiert wurde.
„Dass diese Woche ein Erfolg war, ist klar zu erkennen“, so Heidemarie Deutsch vom Circus. „Die Kinder haben viel miteinander reden und aufeinander Rücksicht nehmen müssen, was für einige Kinder eine neue Erfahrung war. Außerdem war es für viele Kinder ganz ungewohnt ,sich kreativ zu betätigen, eigene Ideen zu entwickeln und auch umzusetzen.“
In den nächsten Jahren möchte der Circus weitere Projekte dieser Art realisieren.

Autor:

Bernhard W. Pleuser aus Essen-Kettwig

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