Dem Bruder die Gitarre "geklaut"

Musikalisches Multitalent: Laura Petrikowski spielt Klavier, Keyboard, Gitarre und Ukulele. Fotos (3): Detlef Erler
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Im zarten Alter von drei Jahren hat sie im Kindergarten das Glockenspiel geschlagen, mit vier hat sie sich ein Klavier gewünscht, ein Keyboard bekommen und „zu allen möglichen CDs geklimpert“. Heute schreibt Laura Petrikowski ihre Titel selbst und peilt eine Karriere als Sängerin und Musikerin an.

Die 18-Jährige spielt im Schulorchester des Otto-Hahn-Gymnasiums (OHG) im Moment Gitarre, „aber eigentlich bin ich für das Schlagwerk – Trommeln, Pauke, Schlagzeug und Triangel – zuständig“, erklärt sie lächelnd. Wenn sie nicht gerade Klavier oder Ukulele spielt.
Als sie sechs war, nahm sie Klavier-Unterricht in der Musikschule, lernte Weihnachtslieder und Klassiker wie „Für Elise“ oder den „Türkischen Marsch“ von Mozart. Später übernahm ein Privatlehrer den Ausbildungs-Part. Jetzt übt sie in der Schule, wann immer der Flügel frei ist.
Zur Gitarre fand unser diesjähriges „Gesicht des Sommers“ durch einen Zufall: „Ich habe sie meinem Bruder Nicolas vor einiger Zeit in den Herbstferien einfach mal weggenommen und zwei Wochen lang geübt. Die Akkorde habe ich mir am PC ausgedruckt.“ Und dann ging es los mit nachgespielten Chart-Hits von „The Kooks“ und „Boy“.
Fiel der erste Auftritt – in einem Altenheim – noch in Lauras Kindheit, so bereichert sie inzwischen das musikalische Leben am OHG – ob im Schulorchester, im Schulchor oder während der Sommer- und Winterkonzerte der eins-tigen Gesangs- und Musical-AG. Dann sind aktuelle Titel angesagt. Laura sorgt auch für die musikalische Untermalung von Hochzeiten und Familienfeiern.
Die eigentliche „Berufung“ der selbstbewussten und ideenreichen jungen Frau ist das Schreiben von Liedern. „An deiner Seite“ war das erste. „Das habe ich für meine Mutter zum Geburtstag gesungen, als ich 14 war“, erinnert sie sich, „sonst habe ich ihr immer was gebastelt, aber dieses Mal war mir nichts eingefallen.“ Die Mama zeigte sich begeistert. „Ein prima Ansporn, weiter eigene Sachen zu machen.“
Balladen, Rap, Acoustic-Pop und sogar eine Vertonung des „Erlkönigs“ entstehen. Noten und Texte schreibt sich Laura nur selten auf. „Ich merke mir das alles, kann alle Lieder auswendig, nicht nur meine eigenen. Die Hitparade könnte ich ebenso nachsingen wie ,Amazing Grace‘.“
Worum geht es in ihren Texten? Laura denkt einen Moment nach: „Sie sind ganz schön liebeslastig – aber es gibt auch den Song ,Ich hasse dich‘, der immer wieder mal gewünscht wird.“ In der Flottmann-Kneipe hat sie schon eine Probe ihres Könnens gegeben: „Da war das Klavier verstimmt. Kein Problem. Ich habe mich auf der Gitarre begleitet.“ Für den Herner Jugendkulturpreis „Herbert“ war sie nominiert.
Laura arbeitet häufig mit befreundeten Musikern zu-sammen, mag sich aber nicht in den Stil einer Band pressen lassen.
Um bekannter zu werden, will die 18-Jährige Videos auf „you tube“ einstellen und eine Demo-CD produzieren. Sie sucht dafür zur Zeit ein Studio, „aber das ist sehr teuer“. In den nächsten Tagen steht erst einmal das Foto-Shooting für einen Flyer an.
Im kommenden Jahr macht sie Abitur. Ihr Berufswunsch hat so gar nichts mit Musik zu tun: „Pathologin“, bemerkt sie kurz und knapp. Und dann wird‘s Zeit für die Kletterhalle. Ansonsten sind Badminton und Wakeboarden (Snowboarden auf dem Wasser) angesagt, denn auch Musikerinnen müssen fit bleiben!

Autor:

Bernhard W. Pleuser aus Essen-Kettwig

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