Im EvK Herne operiert man jetzt in 3D

Als käme einem das Bild entgegen: Luljeta Korca und Matthias Kemen sind von der technischen Neuerung am Evangelischen Krankenhaus überzeugt.Foto: Detlef Erler
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Brille auf und schon geht es los. Im Kino kommt kaum noch ein anvisierter Blockbuster ohne 3D aus. Nun hält die dreidimensionale Optik auch Einzug in die Operationssäle des Evangelischen Krankenhauses in Herne. Doch hier geht es nicht um den größtmöglichen Kassenerfolg, sondern um die Verbesserung der Sicherheit des Patienten.
Das Herner EvK ist eines der führenden Häuser im Bereich der minimalinvasiven Chirurgie, z.B. bei Operationen der Gallenblase, des Dickdarms, bei Leistenbrüchen oder Beckenbodenrekonstruktionen.
Wichtigstes Hilsmittel für die Mediziner ist dabei die Kamera. Denn mit dem Bild, dass diese im Körperinneren aufnimmt und das auf einem Monitor angezeigt wird, kann der Chirurg sehen, wo er sich im Körper befindet und wo der Eingriff durchzuführen ist.
Je deutlicher dies für den Chirurgen zu sehen ist, desto besser kann er natürlich arbeiten. Und genau dort liegt der Hase bei der zweidimensionalen Darstellung im Pfeffer. Denn der Operateur muss das zweidimensionale Bild in seinem Kopf praktisch wieder in ein dreidimensionales verwandeln, um sich im Raum orientieren zu können.
Dank des neuen dreidimensionalen Videosystems, das dem EvK Herne als erstem Krankenhaus in NRW zur Verfügung steht, „kann man deutlich besser sehen, die Entfernungen sind einfacher zu erkennen, dies vereinfacht zum Beispiel das Nähen“, erklärt Luljeta Korca, Chefärztin der Frauenklinik am EvK. Denn das, was man sieht, lässt sich eins zu eins umsetzen.
Wie im Kino müssen die Mediziner allerdings nun eine Polarisationsbrille tragen, um die von zwei am Endoskop angebrachten kleinen Kameras übermittelten Bilder dreidimensional wahrzunehmen. Entwickelt wurde das System von der Firma Karl Storz aus dem baden-württembergischen Tuttlingen.
Auch Chefarzt Prof. Dr. Matthias Kemen ist begeistert. „Die Darstellung ist extrem präzise, das Auge ermüdet nicht so schnell.“ Dabei erhofft er sich auch eine positive Wirkung hinsichtlich der Ausbildung junger Chirurgen, deren Ausbildung schneller vonstatten gehen soll, da das Problem, die Orientierung im Körperinneren lernen zu müssen, deutlich geringer ausfällt.

Autor:

Dirk Marschke aus Herne

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