Bedingt durch Corona steigt die Zahl der Arbeitslosen gegenüber 2019 deutlich an
Die Folgen der Krise

- Eine stabile Wirtschaftsstruktur, Kurzarbeit und staatliche Unterstützungsprogramme haben die Corona-Folgen abfedern können, vermutet Frank Neukirchen-Füsers, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit. Foto: Michael Grosler
- hochgeladen von Elmar Koenig (Redaktion Wochenblatt)
Trotz der besonderen Umstände aufgrund der Corona-Pandemie reduzierte sich wie schon in den vergangenen Jahren im Zeitraum von September bis Dezember die Zahl der Menschen ohne Arbeit.
Zum Ende des vergangenen Jahres zählte die Agentur für Arbeit in Herne 9109 Arbeitslose und damit 43 Betroffene weniger als im November. Die Arbeitslosenquote betrug im Dezember 11,5 Prozent und damit 0,1 Prozentpunkte weniger als im Monat davor.
Diese Zahlen sind allerdings nur die halbe Wahrheit. Vergleicht man den Dezember 2020 mit dem Dezember 2019 lassen sich die Auswirkungen der Corona-Krise erkennen: Die Zahl der Arbeitslosen stieg um 1408 Menschen, dies bedeutet einen Anstieg um 1,7 Prozentpunkte.
2361 Menschen wurden im Dezember durch die Agentur für Arbeit betreut. Ihre Zahl stieg gegenüber dem Dezember des Vorjahres um 570 Personen. Grundsicherung erhielten 6748 Menschen und damit 838 Menschen mehr als ein Jahr zuvor. "Aufgrund der stabilen Wirtschaftsstruktur, Kurzarbeit und staatlicher Unterstützungsprogramme haben wir die Krise größtenteils gut abfedern können", kommentiert Frank Neukirchen-Füsers, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit, die Herner Dezember-Zahlen.
Kurzarbeit gilt als ein Mittel zur Abfederung der Corona-Krise. Im Dezember zeigten 54 Betriebe mit bis zu 314 Mitarbeitern Kurzarbeit an. Im November waren es 79 Unternehmen (569 Mitarbeiter). Welche Unternehmen und wie viele Mitarbeiter letztendlich Kurzarbeitergeld beziehen, kann jedoch erst zeitverzögert genau ermittelt werden. Die Betriebe haben insgesamt drei Monate Zeit, angemeldete Kurzarbeit auch zu beantragen.
Dass die Dynamik auf dem Arbeitsmarkt stark durch die Corona-Pandemie ausgebremst wurde, zeigt sich deutlich in den Zu- und Abgängen der Stellenmeldungen der vergangenen zwölf Monate. Hier verzeichnet die Agentur für Arbeit für beide Bereiche einen Rückgang um rund ein Fünftel. Von den insgesamt 844 offenen Stellen meldeten Arbeitgeber allein im Dezember 232. Das sind zwar 34 Stellenzugänge oder 17,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor und damit seit Jahresbeginn insgesamt 2316 neu gemeldete Stellen. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum ist das aber eine Abnahme um 593 Stellen und damit um 20,4 Prozent.
Autor:Elmar Koenig (Redaktion Wochenblatt) aus Herne |
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