Inklusion: CDU-Fraktion mehr als enttäuscht von Äußerungen und Verhalten des Oberbürgermeisters

Bettina Szelag, Stadtverordnete

Die Stadtverordnete Bettina Szelag reagiert mit Unverständnis auf die erneuten Äußerungen Horst Schierecks zum Thema Inklusion.
"Scheinbar hat das Stadtoberhaupt noch immer nicht verstanden, worum es den Menschen, die sich um diese Thema bemühen, geht," kritisiert Szelag.
"Niemand blendet die Kosten aus und dass wir in Herne nicht bei null anfangen, habe ich bereits in mehreren Ratssitzungen erklärt, zuletzt am 16. Juli 2013. Allerdings war Herr Schiereck während meiner Redezeit eher damit beschäftigt, die tatsächliche Zahl der anwesenden Stadtverordneten festzustellen und hat wohl nur mit halbem Ohr zugehört," reagiert Bettina Szelag auf den Einwand des Oberbürgermeisters, dass Herne bei der Inklusion im Vergleich mit anderen Städten gar nicht so schlecht abschneide.
Klar sei, so Szelag weiter, dass in Herne gute Ansätze zu erkennen seien, an die es anzuknüpfen gilt. Das habe sie ja selbst schon oft genug gesagt. Abgesehen davon müsse Herr Schiereck fairerweise zugeben, dass beispielsweise die Frühförderung in Herne von der Lebenshilfe e.V. geleistet wird, also im Auftrag der Stadt durch einen anderen Träger. Die Inklusion in der Schule wird in Herne zwar angeboten, allerdings gebe es noch keine konkrete Bedarfsermittlung in Bezug auf erforderliche Umbaumaßnahmen für Schulen oder Unterrichtsassistenz. Auch dürfe nicht der Fehler begangen werden, die alten Förderstrukturen ohne Sinn und Verstand zu zerschlagen. Damit sei niemandem gedient.

"Es geht aber längst nicht mehr nur um Inklusion für Kinder bzw. in der Schule. Die Un-Behindertenrechtskonvention umzusetzen, bedeutet Inklusion für alle, junge, ältere und alte Menschen, ganz egal, welcher Art ihre Behinderung ist," ergänzt Bettina Szelag. Es fehlten zum Beispiel bezahlbare behindertengerechte Wohnungen für Menschen, die jünger als 60 Jahre sind. Auch ältere Menschen, die einfach nicht mehr so gut zu Fuß sind wie früher, fänden keine geeigneten Wohnungen. "Besonders für Alleinstehende sind die Mieten oft nicht mehr erschwinglich. Auch einige städtische Gebäude sind noch nicht barrierefrei zugänglich." Man müsse ganz offen darüber sprechen, und zwar unter Beteiligung aller relevanten Bevölkerungsgruppen, Institutionen und Vereine, welche Probleme, natürlich auch finanzielle, bei der Umsetzung von Inklusion in Herne existieren, und wie bzw. wann diese gelöst werden können.

"Was Herr Schiereck anspricht, ist eine wichtige Teilaufgabe. Genauso wichtig ist aber die Inklusion aller Menschen mit Behinderung. Das alles muss vernünftig geplant und im Haushalt berücksichtigt werden, genauso wie Spielplätze, Straßenbau, Sport- und Kultureinrichtungen oder der Umbau des Kulturzentrums," so Bettina Szelag abschließend.

Autor:

Daniela Spengler aus Herne

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