Regionalranking der Wirtschaft: Standort Ruhrgebiet in Gefahr

Wie andere Kommunen im Ruhrgebiet hat auch die Stadt Herne mit wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen. | Foto: Lokalkompass / Bernfried Obst
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Einst "die goldene Meile" genannt, hat die Stadt Herne in den letzten Jahrzehnten immer mehr an wirtschaftlicher Attraktivität verloren. Aktuelle Studien sehen Herne im nationalen Städtevergleich auf einem der letzten Plätze; auch andere Städte im Ruhrgebiet haben einen schweren Stand.

Das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln untersucht jährlich Regionen in ganz Deutschland in Hinsicht auf ihr wirtschaftliches Niveau und ihre Dynamik, also ihr Potenzial zur Weiterentwicklung. Spitzenreiter des Rankings ist der Süden Deutschlands im Allgemeinen und der Landkreis München im Besonderen: "In Teilen Bayerns und Baden-Württembergs, aber auch im Süden Niedersachsens und im Westen von Rheinland-Pfalz liegt die Arbeitslosenquote bei höchstens 4 Prozent", heißt es in einer Pressemitteilung. Einer Vollbeschäftigung, so die Einschätzung, könne man in diesen starken Wirtschaftsregionen sehr nahe kommen.

Herne unter den letzten Zehn

Herne wird im aktuellen Niveaubericht auf Platz 398 von 402 geführt. Mit Oberhausen, Gelsenkirchen und Hamm finden sich noch weitere Städte der Region auf den letzten zehn Plätzen; Duisburg landete sogar auf dem letzten Platz. Es zeichne sich ab, dass das Ruhrgebiet als Wirtschaftsstandort weiter an Bedeutung verliert, so die Prognose aus Köln. Ein Lichtblick: Das Potenzial der Herner Wirtschaft wird besser bewertet, wie das Dynamik-Ranking der Studie zeigt. Christoph Hüsken, Leiter des Herner Pressebüros, betont: "Die Stadtverwaltung nimmt diese Studien grundsätzlich ernst, auch wenn uns die methodischen Grundlagen dieser Ergebnisse noch nicht bekannt sind." Wie viele andere Ruhrgebietsstädte habe auch Herne seit Jahren mit wirtschaftlichen Problemen und einer niedrigen Attraktivität zu kämpfen. "Hier gilt es Lösungen zu erarbeiten", so Hüsken. Das noch relativ junge Bündnis für Arbeit etwa erarbeite als Netzwerk Möglichkeiten zur Stärkung des Arbeitsmarktes. Auch, dass der Versanddienstleister UPS seinen Standort in Herne ausbaut, sei als sehr gutes Signal zu werten.

Autor:

Jens Steinmann aus Herne

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