Mit dem Abenteuerspielplatz Hasenkamp nach Afrika

Gespannt lauschen die Kinder den Worten von Jean Marc Behalal (hinten, Mitte). Doch auch für eine kleine musikalische Einlage ist noch Zeit. Foto: Detlef Erler
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Onaya! Wenn Sie sich jetzt am Kopf kratzen und fragen, was das heißt, haben sie bestimmt den Afrika-Tag auf dem Abenteuerspielplatz Hasenkamp verpasst.

Denn dort brachte „Stargast“ Jean Marc Behalal den erstaunten jungen Zuhörern seine Heimat näher. Natürlich auch die Sprache, denn „Onaya“ bedeutet „Guten Tag“.

Der 51-jährige Kameruner war dort über 25 Jahre auf de Fußball-Platz aktiv. Inzwischen lebt und arbeitet er seit 13 Jahren in Herne. „Dort wurde er politisch verfolgt, denn er hat sich immer wieder mit der Regierung angelegt“, weiß die zehnjährige Selin.

„Die Mädchen haben sich besonders für die Sprache interessiert, die Jungen wollten natürlich viel über Fußball wissen“, hat Marion Heuer vom Fachbereich Kinder-Jugend-Familie beobachtet.

Wir haben alles, was wir brauchen

Auch die weniger schönen Seiten Afrikas aus Kindersicht kamen zur Sprache. „Viele Kinder haben dort keine Eltern mehr, leben auf der Straße und schlafen auf dem Boden“, erzählt Selin. „Das kann ich mir gar nicht vorstellen, wir haben schließlich alles, was wir brauchen!“

Nach dieser Feststellung widmet sie sich wieder der Feile, mit der sie ein großes Holzstück bearbeitet. Neben ihr hantiert ein anderer kleiner Handwerker fachmännisch mit der Säge. Denn mit einfachsten Mitteln bauen die Kinder geschickt und unter Anleitung der „Großen“ einige Stühle. Im Mittelpunkt des Aktionstages steht die spielerische Auseinandersetzung mit dem Leben auf dem fremden Kontinent, „ohne pädagogischen Zeigefinger“, betont Marion Heuer.
Daher beweisen die Kinder insbesondere ihr Bastelgeschick mit Dingen, die wir in den Abfall befördern würden. Aus einfachen Plastiktüten lässt sich Schmuck herstellen, mit Tetra-Pak und Flachenverschlüssen nimmt das Spielzeugauto schnell Gestalt an.

Spielzeug, Schmuck und mehr selbstgemacht

Da in Afrika auch das nächste Sportgeschäft häufig nicht gerade um die Ecke zu finden ist, entstehen Bälle aus Einkaufstüten und Zeitungspapier. „Los, schieß ihn her“, ruft Kevin. Und das funktioniert ganz prächtig. Auch als Basketball ist die selbstgebastelte Kugel prima zu gebrauchen. Nur das Dribbeln sollte man sich verkneifen.

„Die Kinder sollen lernen, unter welchen Bedingungen ihre Altersgenossen leben und spielen“. Erfindungsreichtum und Kreativität sind also gefragt, „die üblichen Spielgeräte wie Lederbälle bleiben heute im Schrank“, lässt Heuer wissen. Zum Abschluss geben einige der Kids auf afrikanischen Trommeln noch Einblick in ihr musikalisches Geschick. Dazu schmeckt das selbstgebackene Fladenbrot ganz vorzüglich.

Der Ausflug auf den „Schwarzen Kontinent“ war aber noch nicht der Abschluss der Weltreise auf dem Abenteuerspielplatz. Jeden Donnerstag ab 16 Uhr wird nämlich landestypisch gekocht, „dazu haben wir natürlich einige Infos parat“, verspricht Heuer. Am 13. Juni geht es nach Asien, Am 20. Juni nach Amerika, am 27. Juni steht Europa im Mittelpunkt, bevor am 4. Juli Australien erkundet wird. Es gibt also noch viel zu erleben. In diesem Sinne: „Aoo“ (das heißt „tschüss“)!

Autor:

Dirk Marschke aus Herne

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