Mopar-Interview: Billig, wertbeständig und brachial

Oliver Zinn
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Die „Mopar Nationals“ finden seit einigen Jahren auf der Zeche in Ewald statt. Es handelt sich um ein „Oldtimertreffen“.Ausgestellt werden sogenannte Mopars (Fahrzeuge der Chrysler Corp. wie Chrysler, Plymouth, Dodge, Imperial, DeSoto) bis Baujahr 1978. Wir baten Initiator Oliver Zinn zum Gespräch über seine Leidenschaft.

Stadtspiegel: Herr Zinn, wie kommt man in Deutschland auf die Idee alte Kultkisten aus den USA zu seiner Leidenschaft zu machen? Wie hat das alles angefangen?

Oliver Zinn: „Ich hatte eigentlich in meiner Jugend nie viel mit Autos oder Motorrädern zu tun - im Gegensatz zu meinen beiden Brüdern.
Aber als ich dann mit 20 das erste mal ein ausgewachsenes US-Car zu sehen bekam, haben mich die Form und der schöne warme V8-Sound in verbindung mit dem hohen Drehmoment extrem fasziniert. Nach einem Jahr Informations- und Planungsphase wurde dann unter Zulage eines zinsfreiem Elternkredits der erste Ami gekauft, ein 1968er Dodge Charger R/T mit 440cui (7,2Liter) mit einem High-Performance V8-Motor.“

Was besitzen Sie selber für Autos?

„Im Moment ist das seit einigen Jahren sehr auf 1963er Plymouthfahrzeuge konzentriert, derzeitiges projekt ist ein 1963 Plymouth Savoy Station Wagon - ein Kombi also.“

Was ist so cool an der Mopar-Szene, was ist das Besondere?

„Mich faszinieren immer noch Form, Sound und Drehmoment. Zwar sind moderne autos nicht mehr ganz so langweilig wie ich sie vor zehn bis 20 Jahren empfand und sie haben auch etwas an Leistung hinzugelegt, aber für mich gibt es kaum was Besseres als dieses billiger, wertbeständiger, brachialer und individualistischer selber auf die Beine zu stellen.“

Sie haben am Standort Herten ein jährliches Treffen initiiert. Wie kamen Sie auf die Zeche Ewald und was gefällt Ihnen dort besonders?

„Als ehemaliger ‚Pütti‘ und mit der Liebe für alte, auch gerne etwas gebrauchte Sachen ist die Lokation einfach eine der besten die man sich vorstellen kann. Dazu braucht man aber auch immer eine Stadt, die auch Willens ist die Sache zu unterstützen.“

Und die Rennen am Flugplatz Marl gehören einfach dazu. Wie schnell geht es denn da zur Sache?

„Wir halten das Ganze bewusst unprofessionell und im Spaßbereich. Gestartet wird mit Handzeichen und die wenigsten Fahrer wissen, glaube ich, wirklich wo genau das Ziel ist. Es gibt keine Startnummern und keine Pokale, jeder Moparfahrer kann und darf mitmachen, es ist nichts ernstes und geht nur um den Spaß. Automobilkultur besteht ja nicht nur aus Blech, sondern auch aus den ‚klassischen‘ Aktivitäten, die damit verbunden sind, sei es nun das Schrauben, das an der Eisdiele treffen, das Cruisen (langsames daherrollen, die Red.) oder aber das mit durchdrehenden Rädern losfahren. Da Lezteres aber im Straßenverkehr andere gefährden könnte, bietet sich der Flughafen dafür an. Da ist die Umgebung sicher.“

Muss man selber begeistertet „Schrauber“ sein, um sich diesem Hobby zu widmen oder gibt es auch Menschen, die nur fahren wollen?

„Es gibt viele, die nur fahren wollen oder für das Schrauben keine zeit haben, dafür gibt es dann mein Geschäft, den Moparshop in Olfen. Dort könne wir jeden Mopar zuverlässig machen, so das er als reines Fahrspassobjekt verwendet werden kann. Es gibt aber auch viele, die sich das Schrauben nicht vorstellen können und später feststellen dass es sehr viel Spaß, Entspannung und Bestätigung geben kann - frei nach dem Motto: Alles kann, nichts muss!

Oliver Zinn
Schraubt selber: Oliver Zinn.
Autor:

XY Z aus Sonsbeck

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