Aus drei mach eins

Foto: _Rolf van Melis_pixelio.de.jpg

Die Gnade der frühen Geburt machte mir die Zeitungsmeldung halbwegs erträglich, dass es in absehbarer Zeit vermehrt Kinder mit drei verschiedenen Elternteilen geben könnte. Was zunächst wie ein „flotter Dreier“ anmutete, entpuppte sich beim Weiterlesen als wissenschaftliche Sensation im Bereich der Humangenetik. Frauen, bei denen ein vererbbarer Gendefekt diagnostiziert wurde, eröffnet sich nun die Möglichkeit, dennoch gesunden Nachwuchs zu gebären.

Klingt irgendwie ganz einfach: Der sich nach Mutterglück sehnenden Frau wird eine Eizelle entnommen, von der jedoch nur der Zellkern weiterverwendet wird, indem man ihn in eine gespendete Eizelle einsetzt – natürlich muss auch noch der Vater in spe seinen Senf hinzugeben, bevor dann letztendlich der im Labor zusammengebastelte Drei-Mix im konventionellen natürlichen Ambiente zum Wunschprodukt heranreifen kann.

Am Ende besitzt das Kind Erbgut von drei Personen, auch wenn die Spenderin der Eizelle nur fünf Promille hierzu beiträgt. Es wird also immer mehr Kinder geben, die nicht in altväterlicher Sitte im Bett oder auf dem Autorücksitz gezeugt wurden. Wer auf „Nummer sicher“ gehen will, begibt sich in eines der zahlreichen Kinderwunsch-Zentren, die derzeit wie Pilze aus dem Boden sprießen. Noch beschränken sich diese Kliniken auf Diagnostik, korrigierende Eingriffe und künstliche Befruchtung – doch es ist nur eine Frage der Zeit – bis die ohnehin aufgeweichten Ethik-Dämme von den Lobbyisten der Humangenetiker vollends zum Einsturz gebracht werden.

So wird es vermutlich in einigen Jahren tatsächlich Designer-Babys geben – genmanipuliert nach den Vorgaben der Eltern – auf Wunsch auch in der etwas teureren Sonderausführung „quengelfrei de luxe“

Autor:

Klaus Ahlfänger aus Herten

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