Große Bande zerschlagen

Auch die stillgelegte Zeche Westerholt wurde mehrfach von der Diebesbande heimgesucht. Foto: Stadtspiegel
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Tatort: Herten, Vorwurf: serienweise Diebstähle im großen Stil. Mit der Festnahme von elf Verdächtigen und der Ermittlung von weiteren 20 Beschuldigten konnten Ermittler des Polizeipräsidiums Recklinghausen jetzt einer Bande das Handwerk legen.
Die Gruppe wird für mehrere hundert Straftaten wie Einbrüche und Fahrraddiebstähle verantwortlich gemacht. Gegen fünf der Tatverdächtigen erließ der Haftrichter einen Haftbefehl. Der Schaden beläuft sich auf fast 500.000 Euro. So heißt es in einer gemeinsamen Erklärung des Präsidiums Recklinghausen und der Staatsanwaltschaft Bochum.
Hiintergrund: Bereits 2009 kam es im Bereich Herten vermehrt zu Anzeigen wegen Fahrraddiebstählen, Metalldiebstählen und Diebstählen aus Garagen undBaustellen. Diese negative Entwicklung hielt auch im Jahr 2010 an.
Auf Grund des Umfanges der vorliegenden Anzeigen (mehrere hundert
Anzeigen) wurde beim Präsidium Recklinghausen im Mai 2010 eine
Ermittlungskommission eingerichtet.
Wochenlang wurde intensiv ermittelt. Die Erkenntnisse führten dann im September 2010 zur Festnahme der ersten Bandenmitglieder. Durch die weiteren Ermittlungen konnten letztendlich weitere Beschuldigte identifiziert werden. Das Gesamtverfahren richtet sich gegen 31 Beschuldigte aus Herten im Alter von 17 bis 22 Jahren, von denen die Ermittler elf Verdächtige festnahmen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bochum wurden fünf der Beschuldigten dem Haftrichter vorgeführt, der in allen Fällen einen Haftbefehl wegen Bandendiebstahls erließ. Ein Beschuldigter wurde in Abschiebehaft genommen, da er sich illegal in Deutschland aufhielt.
Nach dem derzeitigen Stand kommen die Bandenmitglieder für eine Vielzahl von Fahrraddiebstählen im Stadtgebiet Herten in Frage. Neben Garagen in verschiedenen Stadtteilen suchten sie unter anderem auch Schulhöfe und Freizeitanlagen auf. In ihren Vernehmungen gaben die mutmaßlichen Serieneinbrecher teilweise Diebstähle im dreistelligen Bereich zu. Die Täter hatten es dabei auf hochwertige Markenfahrräder abgesehen. Als "Depot" für die gestohlenen Räder dienten eigene Kellerräume. Anschließend veräußerten sie die Fahrräder in der Regel an Hehler aus Osteuropa, die die Fahrräder ins Ausland brachten.
Den verdächtigen jungen Männern wird weiter vorgeworfen, für zahlreiche Kupferdiebstähle verantwortlich zu sein. So wurden Regenfallrohre von Wohnhäusern, Geschäften und Kirchen in Herten und Westerholt entwendet. Auch die stillgelegte Zeche Westerholt war wiederholt Ziel der Täter. Das erbeutete Kupfer wurde schnell an Altmetallhändler veräußert. Beieinem Kupferpreis von 4,5 bis 5 Euro für das Kilogramm Kupfer ein lukratives Geschäft.
Auch der Diebstahl von hochwertigen Baumaschinen geht auf das Konto der Bande. Es wurden Vibrationsstampfer, Rüttelplatten, Laubbläser und hochwertige Werkzeuge von Baustellen entwendet und an Dritte "verkauft". Gegen ermittelte Hehler wurden Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Durch die Arbeit der Ermittlungskommission konnten zudem drei Wohnungseinbrüche im Stadtgebiet Herten aufgeklärt werden, bei denen
die Täter Schmuck, Laptops und Bargeld erbeuteten. Zwei der Festgenommenen waren zudem an Raubdelikten im Backumer Tal im Jahre 2009 beteiligt. Weiter stehen die Jugendlichen im Verdacht, Diebstähle von Handtaschen im Stadtgebiet Herten begangen zu haben. Hier waren in erster Linie ältere Frauen Opfer.
Die Aufarbeitung der Straftaten werde noch einige Zeit in Anspruch
nehmen, heißt es in der gemeinsamen Erkärung von Polizei und Staatsanwaltschaft.

Autor:

Kerstin Halstenbach aus Herten

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