Lesung in Hilden
Erinnerung an Else Lakser-Schüler

Bei der Veranstaltung zum Gedenken an die Reichspogromnacht, werden Katharina Gun Oehlert (Lesung) und Karola Pasquay (Musik) an die große Dichterin Else Lasker-Schüler erinnern. Sie wurde vor 150 Jahren in Wuppertal geboren und starb 1945 in Jerusalem.

Die Lesung findet am Donnerstag, 7. November, um 19.30 Uhr im Fassraum des Wilhelm-Fabry-Museums, Benrather Straße 32a, statt.
"Ich träume so fern dieser Erde" ist ein Programm, das eine Auswahl an Gedichten in Klangräume einbettet, die eigens für diesen Abend entstanden sind. Die Lyrik der Else Lasker-Schüler klingt weiter in den Improvisationen und Klangcollagen, die abstrakt und zurückhaltend
angelegt sind. Das Credo ihrer Gedichte ist die Allmacht der Liebe, aber auch die Forderung nach persönlicher Freiheit, gewidmet.
Else Lasker Schüler, von Karl Krauss als die stärkste und unwegsamste lyrische Erscheinung seiner Zeit bezeichnet, lebte ihr ganzes Leben mit dem Gefühl der Heimatlosigkeit. Unangepasst im Denken und im Umgang mit ihrer Umwelt, extravagant gekleidet, kompromisslos in ihrer Leidenschaft und grenzenloser Liebessehnsucht, aber auch in ihrer Ablehnung jeglicher bürgerlicher Konventionen, erfand sie immer wieder Räume und Personen, in die sie schlüpfte, um sich zu schützen. In Briefen und Dichtung erschien sie als der Prinz von Theben, Thilo von Bagdad, der Indianer, der Malek oder Joseph von Ägypten.

Alleinerziehende Mutter

Als alleinerziehende Mutter und mehrfach geschiedene Frau in schwierigen Lebensverhältnissen musste sie stets um soziale Gleichberechtigung für sich und andere ringen. Ihr Leben wurde immer wieder erschüttert durch die politischen Umstände, sie erlebte den ersten Weltkrieg und mit ihm den Tod vieler ihr nahestehenden Menschen. Politisch äußerst
wach, sah sie das Unheilbringende des nationalsozialistischen Regimes voraus. Als sie 1933 Opfer von brutaler Gewalt in Berlin wurde, flüchtete die Jüdin in die Schweiz, deren politische Führung ihr mit Unverstand und Ignoranz begegnete und die Dichterin mit Berufsverbot und allerlei Schikanen belegte. Mehrere Male reiste Else Lasker-Schüler für kürzere Zeit nach Palästina, wollte aber immer wieder in die Schweiz zurückkehren, da sie dort Freunde und Förderer gefunden hatte. Das dritte Mal erhielt sie keine Einreisegenehmigung mehr und sie war gezwungen, für immer in Jerusalem zu bleiben, wo sie 1945 sehr verarmt und einsam starb.
Eintrittskarten zum Preis von 13,50 Euro sind eine halbe Stunde vor Veranstaltungsbeginn an der Abendkasse erhältlich.

Autor:

Lokalkompass Langenfeld - Monheim - Hilden aus Monheim am Rhein

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