Hildener Oma gegen Rechts schreibt ein Buch

"Alt sein heißt nicht stumm sein"

Das Bild der Oma in der Gesellschaft wandelt sich. Längst gibt es nicht mehr nur die stille Seniorin im Hintergrund, die mit grauem Dutt im Lehnstuhl sitzt und strickt.  „Best ager“ und „golden girls“ sind im Trend und es gibt auch immer mehr, die als "Omas gegen Rechts" auf die Straße gehen, Widerstand gegen Rassismus organisieren und sich in den Diskurs um Flüchtlingspolitik, Menschenrechte oder Sozialstandards einmischen und dazu aktiv werden. Das Motto: Alt sein heißt nicht stumm sein.

Natürlich haben die Corona-Einschränkungen der letzten Monate auch diese Aktivitäten ein wenig ausgebremst. Veronika John-Wickel, eine Hildener "Oma gegen Rechts" hat die freie Zeit genutzt, um das Buch mit dem Titel „Der Zweck heiligt die Mittel nicht“ zu schreiben.
Zum Inhalt: Der Protagonist Ben entdeckt so manches Familiengeheimnis. Dabei geht es auch darum, was seinerzeit im sogenannten Dritten Reich passiert ist. Wie konnten junge Menschen zu eiskalten Nazis werden und was haben Opfer im KZ erleben müssen?
Aber es geht auch um junge Menschen, die auf ganz andere Art und in einer ganz anderen Richtung radikalisiert wurden. Es geht um die Roten Armee Fraktion, es geht um Stasi Spitzel und es geht um aktuelle Entwicklungen. Und fast nebenbei erlebt Ben auch noch die erste große Liebe.
Die Anregung zum Buch kam der Seniorin durch eine Zeitungsmeldung, dass ein großer Teil der heutigen Jugendlichen angibt, wenig bis nichts über den Holocaust zu wissen. „Man muss doch die Vergangenheit kennen, um zu verstehen, warum „nie wieder“ immer noch gilt und warum die zunehmenden rechtsradikalen Tendenzen so erschreckend sind“, dachte sich Veronika John-Wickel und nahm das als Anstoß für dieses Buch.
Sie will damit auch ermutigen, gegen Fanatismus jeder Art aufzustehen und sich gegen Missstände und Ungerechtigkeiten einzusetzen, ob bei den Omas gegen Rechts, allein oder in anderen Gruppen.
Das Büch ist überall im Handel erhältlich und das entsprechende e-book kommt ebenfalls in Kürze auf den Markt.