Niemals geht man so ganz: Familie Engelbertz schließt Eiscafé nach 40 Jahren

Das Eiscafé Engelbertz ist eine Institution im Hildener Süden. Fast 40 Jahre lang aßen hier Generationen von Kindern ihr erstes Hörnchen. An diesem Sonntag werden sich Reinhold und Angeles Engelbertz aber von ihren Kunden, Freunden und Wegbegleitern verabschieden. | Foto: Michael de Clerque
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  • Das Eiscafé Engelbertz ist eine Institution im Hildener Süden. Fast 40 Jahre lang aßen hier Generationen von Kindern ihr erstes Hörnchen. An diesem Sonntag werden sich Reinhold und Angeles Engelbertz aber von ihren Kunden, Freunden und Wegbegleitern verabschieden.
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Simon Engelbertz hatte eine Kindheit, von der andere nur träumen können. Er wuchs quasi im Eiscafé auf. Dem Eiscafé Engelbertz, das seine Großeltern vor rund 40 Jahren im Hildener Süden an der Lindenstraße gegründet hatten und das später von seinen Eltern übernommen wurde. Am 16. Oktober geht hier eine Ära zu Ende: Reinhold und Angeles Engelbertz verabschieden sich in den Ruhestand.

Von Claudia Brück

"Für uns Kinder war es das Größte, draußen auf der Bank vor dem Fenster ungeduldig zu warten, bis Opa endlich mit der Produktion fertig war. Dann hat er uns das frische Eis direkt aus der Maschine auf unsere Hörnchen gepackt", erinnert sich Simon Engelbertz. Und daran, dass er, sein Zwillingsbruder Fabian und Schwester Sira immer viele Freunde hatten. "Zu uns sind alle gerne nach Hause gekommen. Allerdings nicht ohne Hintergedanken", sagt er und lacht.

Dass seine Eltern an diesem Sonntag, 16. Oktober, die Tür für immer abschließen werden, stimmt ihn melancholisch. "Das tut schon weh. Damit nehmen wir Abschied von einem tollen Teil unseres Lebens", sagt der 33-Jährige wehmütig. Traurig soll der Abschied aber dennoch nicht ausfallen. Vielmehr soll es ein fröhliches Fest mit der Familie, allen Freunden und Wegbegleitern werden. Und dazu nehmen die drei Kinder der Engelbertz' weite Anreisen auf sich. "Ich lebe mittlerweile in Dänemark, mein Bruder in New York und meine Schwester in Neuseeland", erklärt Simon Engelbertz.

Die Eltern freuen sich auf das Wiedersehen mit ihren Kindern gleich aus mehreren Gründen. Unter anderem deswegen: "Sie haben versprochen, dass wir am Abschiedstag nur Gastgeber sein werden. Die Arbeit übernehmen sie", sagt Angeles Engelbertz. Und ihr Mann Reinhold nickt zustimmend. Er habe nun 51 Jahre Berufsjahre auf dem Buckel, war zunächst in einem kaufmännischen Beruf tätig, bis er 1989 den elterlichen Betrieb übernahm. Das reiche jetzt, findet der 65-Jährige, der in all den Jahren viel erlebt hat. "Vor allem, weil die Leute mit einem Eiscafé ja automatisch Italiener verbinden. Ein Kunde lobte mich einmal, weil ich so gut deutsch spreche."

32 hausgemachte Sorten hatte das Eiscafé Engelbertz zur Hauptsaison im Sortiment - von der klassischen Vanille bis zur exotischen Bitterorange mit Aperol. Isst man da noch selber Eis? Reinhold Engelbertz zumindest schmeckt es immer noch, besonders in der Variante Buttermilch-Orange: "Ich bin abhängig von Eis. Auch im Winter. Da suche ich so lange, bis ich eine offene Eisdiele finde."

Nach der Abschiedsfeier am 16. Oktober geht es erst einmal in den Urlaub. Und zwar gemeinsam mit allen Kindern und deren Familien - nach Mallorca. Und Eis gibt es dort zum Glück auch.

Übrigens:
Am Sonntag, 16. Oktober, freut sich die Familie Engelbertz von 10 bis 18 Uhr zum letzten Mal auf ihre Gäste.
Die Hildener müssen aber auch in Zukunft nicht auf das Eiscafé verzichten. Es soll unter selbem Namen am selben Standort weitergeführt werden. Derzeit laufen bereits die Verhandlungen mit einem potenziellen Nachfolger.

Autor:

Lokalkompass Hilden aus Hilden

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