Tischtennis ist zweites Leben für Kurt Apelt

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Auf seinen schwierigsten Gegner traf Kurt Apelt(81) bei den Westdeutschen Meisterschaften 2012, als der nur noch einen Punkt zum Titel benötigte. Für seine Aufholjagd im 5. Satz erntete der ambitionierte Tischtennisspieler Apelt reichlich Applaus. „Alle standen auf meiner Seite.“

Im entscheidenden Satz lag Apelt, der für Schwarz-Weiß Unna in das Meisterschaftsfinale zog, mit aussichtslos erscheinendem 10:5-Rückstand auf fast schon verlorenem Posten. Gegen den Oberligaspieler aus Münster packte ihn aber der blanke Ehrgeiz. „Punkt um Punkt habe ich aufgeholt.“ Für seinen harten Finalkampf erntete er Riesenjubel bei Familie und Fans aus seinem Heimatverein.
Wie stark er im Zweikampf an der Tischtennisplatte ist, bemerkte der 1933 in Schlesien geborene Kurt Apelt aber erst mit 15 Jahren. Nach dem Umzug der Familie nach Ostdeutschland lernte der Schüler sich blitzschnelle Angabe und Anschnitt bei Lok Frankfurt/O an.

Sein Potenzial erkannte der Trainer und bald spielte Apelt in der Bezirksklasse für TTC-Sassenberg(b. Versmold). Mitte der 50er Jahre kam er über den PSV Münster zum TTC Schwarz-Weiß-Unna. Hier trainiert er seit 1954. Neben seiner Berufstätigkeit als Feinmechaniker für Büromaschinen und Automatenspielgeräte, nutzt er jede freie Stunde für Tischtennis. „Die Schläger waren damals mit Kork beschichtet, später erst kamen Noppen“, erinnert er sich.

Die sog. „Schwammschläger“, mit Schaumstoffunterlage kamen erst in den 60er Jahren auf. „Mit Kork war die Ballführung und Genauigkeit nicht so genau.“
Und präzise spielt Kurt Apelt immer. Was ihn unterscheidet von der Konkurrenz ist seine Rückhand. „Die war stark und ist gefürchtet.“

Als Gegner sucht er sich möglichst starke Spieler aus. Die fand er bei Schwarz-Weiß Unna und war seit 1954 jedes für die Westdeutschen Meisterschaften nominiert, bis vor acht Jahren. „Ferner liefen“ war nicht sein Ding, auf dem Siegertreppchen stand er stets ganz oben. Und danach vertrat er den Tischtennisverein bei Europa-Meisterschaften u.a. in Kroatien, Holland und Schweden. Seine EM-Teilnahme beendete er erst vor zwei Jahren in Bremen, wo er mit einem beachtlichen vierten Platz von der Platte ging. Bei der Weltmeisterschaft zwei Jahre zuvor belegte er immerhin Platz 16.

Sonstige Sportarten betreibt der sportliche Rentner nicht. „Ein bisschen Laufen noch.“ Am Tischtennis schätzt er die Gemütlichkeit mit Kollegen.
Für das Training lässt ihm Ehefrau Ilse gerne die Zeit. Sohn Torsten spielt in Lendringsen, sein Enkel Kevin ebenfalls, beide in der Kreisliga.
Für seine Sporterfolge erhielt Kurt Apelt reichlich Auszeichnungen. Darunter Ehrungen für seine Tätigkeit als Oberschiedsrichter im Westdeutschen TT-Verband.

Bei den Deutschen Meisterschaften errang er vor zwei Jahren den Vizetitel. Noch im vergangenen Jahr holte er bei der DM im Doppel den Siegerplatz, im Einzel Platz zwei. Jetzt trainiert er kräftig für die DM in Bielefeld im Mai. Seine Chancen stehen gut, rund zehn Spieler kommen in seiner Altersklasse als Gegner in Betracht. Und das Beste daran, findet Kurt Apelt: „Alles ohne Brille!“

Autor:

Stefan Reimet aus Holzwickede

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