Zwillingsrinder - Züchter im Glück

Sichtlich Freude an den Rindern hat Harald Köhnemann, hier mit Zwillingsmutter Annafried.
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Sein ganzes Leben hat Harald Köhnemann ein Herz für Tiere, züchtete Hunde und Tauben. Jetzt war ihm das Züchterglück besonders hold, gleich zwei putzmuntere Kälbchen brachte Annafried zur Welt. Bei Schottischen Hochland-Rindern sind Zwillinge besonders selten.

Am 14. Juli erblickten sie das Licht der Welt und dabei rechnete Züchter Harald Köhnemann mit nur einem Tier. "Zwillinge sind sehr selten und man will sie eigentlich gar nicht", erklärt der Massener. Denn eigentlich verstoße die Mutter dann eines davon. Aber die Gefahr bekamne sie in den Griff. Seine Frau entdeckte ein Neugeborenes auf der Wiese neben seinem Haus. Bis zum Setzen der Ohrmarke, was spätestens nach drei Tagen erfolgen muss, wunderten sich die Köhnemanns, dass Mutter Annafried nicht direkt zu ihrem Nachwuchs kam. Die stand abseits und ein genauer Blick brachte die Gewissheit, dass sie sich um ein zweites Kalb kümmerte. Köhnemann legte es dazu, es wurde nicht abgestoßen und konnte selbst saugen. Doch die Mutter wollte sich ihrer Aufgabe entziehen. erst das Fixieren am Gatter ermöglichte das Säugen beider Kälber.

Carl und Carlchen

Etwa 25 Kilogramm wogen die Carl und Carlchen bei der Geburt. Von Vater und Herdenbulle Clyde erbten sie den Anfangsbuchstaben ihrer Namen. Etwa 20 Rinder hält Harald Köhnemann. Eine Herde besteht aus drei Müttertieren plus Bulle und Nachwuchs. Die aus Schottland stammenden Highland-Cattle, seien sehr friedliche Tiere, von denen trotz beeindruckender Hörner keine Gefahr ausgehe. Vor zehn Jahren begann harald Köhnemann mit dem Hobby, nachdem er die Weide neben seinem Haus in der Kletterstraße pachten konnte. Die Highland-Cattle haben ihm immer gefallen. Im Urlaub in den 70er Jahren im Bayerischen Wald sah er die ersten Tiere, die damals nach Deutschland kamen und war begeistert. "Das Besondere ist der Charakter der Tiere, etwa die Kuh-Kalb-Beziehung, die sehr ausgeprägt ist." Im Alter von acht Monaten müssen sie getrennt werden und wenn die Mutter das spürt, sei dies ablesbar im Verhalten. Für die Zucht sind vier Wiesen erforderlich. Eine für die Hauptherde, eine für Jungs, eine für Kälbchen und eine als Reserve. Kälbchen sind gut zu verkaufen, die männlichen Rinder gehen eher zum Schlachter. Bei Harald Köhnemann wachsen die Tiere allerdings anders auf als im Großbetrieb. Während die Mastbullen dort nur rund 13 Monate alt werden mit 700 Kilo Schlachtgewicht und stets getrennt sind von den Elterntieren, müssen seine Rinder mindestens 36 Monate alt werden. Dann ist das Schlachtgewicht erreicht. Die Tiere werden nicht gescheucht und können in Ruhe nach Futter suchen. "Das Fleisch hat daher alle positiven Inhaltsstoffe, ist dunkler und schrumpft nicht in der Pfanne."

Frisches Gras

Im Futtertrog der Highland-Cattle ist bis Mai Heu oder Silage, je nachdem was geliefert werden kann. Im Sommer fressen sie nur frisches Gras und Wasser. Nichts anderes, kein Mastfutter, höchstens noch Lecksteine mit Mineralien. "Die Tiere leben wie Gott in Frankreich hier."Der Herdenbulle Clyde (3 J.) wiegt um die 900 Kilogramm, die Mutter liegt bei 650 Kilo. Drei Züchter gibt es im Kreis Unna, die nach ähnlichen Gesichtspunkten züchten.
harald Köhnemann, Techn. Angestellte der Stadtwerke Unna i.R., hat sich das Wissen rund um die Zucht angelesen. Sein Wissen macht sich bezahlt. Viele
Kunden sind aus der näheren Umgebung, die zum Teil die Tiere auch sehen. Ab und an frage jemand nach, ob die Rinder denn wirklich geschlachtet würden. Oft dauert es dann nicht lange, dass sie das Fleisch auch selbst mal probieren.

Autor:

Stefan Reimet aus Holzwickede

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