Windräder in der Gemeinde Hünxe?!

Ingrid Meyer, Vorsitzende des CDU-Ortsverbandes Drevenack-Krudenburg, hatte alle Hünxer Bürger zu einem Bürgerinformationsabend zum Thema „Windräder in der Gemeinde Hünxe?!“ eingeladen. Dass sie mit diesem Thema den Nerv der Hünxer Bürger getroffen hatte, merkte ich schon bei der Anfahrt. Alle Parkplätze waren belegt. Im Saal von „Alt Peddenberg“ wurden von allen Seiten Stühle besorgt, damit nicht zu viele Bürger den ganzen Abend stehen mussten.

Klaus Schulze Langenhorst, Geschäftsführer der SL-WINDENERGIE, informierte die Hünxer Bürger ausführlich.

Was braucht Deutschland, NRW und somit Hünxe? Einen sauberen und bezahlbaren Strom.

Zur Zeit gibt es 20% regenerative Energie.

Laut Windenergieerlass vom Juli 2011 sieht das Klimaschutzziel der Landesregierung eine CO2-Minderung von 25% bis zum Jahre 2020 und 80% bis zum Jahre 2050 vor. Der Stromanteil von der Windenergie soll dabei von 3% auf 15% erhöht werden.

Windenergieanlagen (WEA) sind auch im Wald und in Überschwemmungsgebieten der Wasserschutzgebiete der Kategorie II und III möglich. Kleine Windräder, welche eine niedrigere Gesamthöhe haben als 150m, sind unwirtschaftlich. Es werden keine Abstriche gemacht beim Natur- und Artenschutz. Allerdings wird bei der Planung der Schutz des Landschaftsbildes bzw. der Kulturlandschaft mit berücksichtigt. Tiere kommen deutlich besser mit WEA zurecht, da sie sich den Gegebenheiten anpassen, und der Vogelschutz ist auch nicht gefährdet. Übrigens ist durch Eiswurf noch kein Mensch zu Schaden gekommen.

Die staatliche Vergütung von Windrädern beträgt pro Kilowattstunde 9 Cent. Bei Offshore beträgt die Vergütung 17 Cent. Dies zeigt, dass es für den Staat wirtschaftlicher ist, Windräder auf dem Land bauen zu lassen und folglich unsere Steuern gespart werden. Trotz der hohen Vergütung im Offshore-Programm gibt es kaum Windräder auf dem Wasser, da die Baukosten dort extrem höher sind.

Es gibt keine Abstandspauschale von WEA bei Schutzgebieten. Es gibt lediglich Einzelfallprüfungen nach Schutzcharakteren. In der Regel geht man von 300m aus.

Die Abstände zur Wohnbebauung richten sich nach der technischen Anleitung zum Schutz gegen Lärm und unter Berücksichtigung der optisch bedrängenden Wirkung. Nach einem Urteil aus Bochum nimmt man hier einen Richtwert von zwei- bis dreifacher Entfernung, je nach der Größe des Windrades.

Wie wird bei SL-WINDENERGIE ein neues Projekt angegangen?

Zuerst findet eine Grundstücksanalyse statt. Berücksichtigt werden die Schutzgebiete, welche eine Tabuzone darstellen. Die Vorbelastung der Fläche wird dahin gehend überprüft, ob zum Beispiel in unmittelbarer Nähe andere Projekte geplant sind. Last but not least werden die Abstände zu Wohngebieten unter Berücksichtigung der optisch bedrängenden Wirkung geprüft.

Danach geht es zur Grundstücksklärung. Ermitteln der Flurinfo, Klärung der Eigentumsverhältnisse. Gespräche und Infoabende mit und für die Eigentümer organisieren und führen. Ergebnis soll ein allseits akzeptierter Nutzungsvertrag sein.

Voraussetzung zur Projektrealisierung ist die Akzeptanz der Bürger zu gewinnen und zu erhalten.

Die Begriffe Lokale Wertschöpfung und Akzeptanz der Bürger ziehen sich wie ein roter Faden durch den gesamten Vortrag.

Klaus Schulze Langenhorst zeigt anhand einer Karte, wo sein Büro eine mögliche Wahrscheinlichkeit für mögliche Flächen auf dem Drevenacker Gebiet nach den vorhergenannten Kriterien sehen könnte. Schnell wird klar, dass es sich nicht um große Flächen handelt. Somit lässt sich schon erkennen, dass es nicht zu einer Verspargelung der Landschaft kommen wird.

Das Projekt Der Bürgerwindpark Hünxe könnte also zum Beispiel in Hünxe starten, wenn die beauftragten Gutachter auch zu diesem Ergebnis kommen.

Wie kann die Akzeptanz der Bürger erreicht werden?

Zum einen durch die Beteiligung von Regionalversorgern, durch lokale Banken und Fremddienstleister. Die Gewerbesteuer würde bei einer Gesellschaft vor Ort oder einem Abführungsvertrag mit mindestens 95% an die Kommune gehen. Die Grundstückseigentümer würden Pacht erhalten (nicht die hohen Summen, wie andere Firmen einzelnen Landwirten schon versprochen haben – dies erzeugt nur Neid und keine Akzeptanz). Dienstleistungsunternehmen aus der Region könnten zum Beispiel Kabel verlegen und nötige Wege bauen. Anleger werden mitbeteiligt. Eine Stiftung würde über einen Teil des Gewinnes bestimmen, welche lokale Einrichtungen von diesem Geld unterstützt werden.

Wie werden die Bürger beteiligt?

Der sicherheitsorientierte Anleger kann Sparbriefe über die regionale Bank erwerben. Möglichst ab 500 EUR. Der Anleger hat dafür eine garantierte Verzinsung bei einer kurzen Laufzeit.

Der unternehmensorientierte Anleger kann verzinste Papiere möglichst ab 2.000 EUR erwerben. Es ist eine lange Laufzeit inklusive Gewinnbeteiligung.

Es sind keine institutionellen Großanleger erwünscht.

Autor:

Adelheid Windszus aus Hünxe

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