FriedWald Hünxe: Kreis Wesel lehnt Einrichtung eines Bestattungswaldes ab

Dirk Buschmann | Foto: Archiv

Bereits im letzten Jahr wurde im Rat der Gemeinde Hünxe einstimmig beschlossen, einen FriedWald am Lindhagenweg, am Südrand der Testerberge zu errichten. Seitdem erkundigen sich viele Menschen bei Bürgermeister Buschmann nach dem Eröffnungstermin des Bestattungswaldes: „Regelmäßig erreichen mich Bürgeranfragen, mit dem Wunsch die letzte Ruhestätte bei uns im FriedWald zu finden.“

In den vergangenen Monaten wurde daher der Genehmigungsantrag von der Gemeinde intensiv vorbereitet und alle notwendigen Unterlagen beim Kreis Wesel eingereicht. Vorab fanden zudem mehrere Gespräche mit dem Kreis statt. “ Wir dachten die bestehenden Bedenken ausgeräumt zu haben“ so der Hünxer Rathauschef. Doch nun liegt überraschend ein Bescheid des Kreises vor, in dem der FriedWald-Antrag abgelehnt wird.

Unter anderem stellt die Kreisverwaltung fest, dass die Fläche des geplanten FriedWald-Standortes zu einem Landschaftsschutzgebiet gehört, in dem ein Betretungsverbot abseits der Wege gilt. Obwohl dieses Verbot keine sachliche Grundlage zu haben scheint, machte sich die Gemeinde Hünxe in ihrem Antrag die Mühe, für den zukünftigen FriedWald eine Befreiung von diesem Verbot zu erwirken. Bürgermeister Buschmann: „Die stille und pietätvolle Nutzung im FriedWald beeinträchtigt keinesfalls die Ruhe von Natur und Landschaft. Auch der Schutz seltener Tier- und Pflanzenarten wäre durch den Bestattungswaldbetrieb in keiner Weise beeinträchtigt. Die Zielsetzungen eines Betretungsverbotes , werden durch den Hünxer FriedWald nicht gefährdet.“

Der Kreis meint auch, dass es keinen öffentlichen Bedarf für einen Bestattungswald gebe. Buschmann erwidert: „Ich halte es für wichtig, den Menschen aus Hünxe und der Region die Möglichkeit zu bieten, sich ihren persönlichen Wunsch nach einer Beisetzung im Wald erfüllen zu können. Dies ist eine zeitgemäße Form der Beisetzung und es gibt in der weiteren Umgebung keinen FriedWald. Die Nachfrage ist da, das spüren wir beinahe jeden Tag.“

Dr. Renate Knauf von der FriedWald GmbH ist ebenfalls verwundert über die Ablehnung durch den Kreis: „Bundesweit gibt es bereits 61 genehmige FriedWald-Standorte. Ein so intransparentes Vorgehen wie in diesem Fall haben wir bisher noch nicht erlebt. Hier werden Gründe für die Ablehnung bemüht, die nicht stichhaltig sind. Wir halten den Bescheid daher für fehlerhaft und unterstützen die Gemeinde in ihrer Haltung, gegen die Verfügung aus Wesel vorzugehen.“

Für Bürgermeister Buschmann ist klar: „Wir werden die Entscheidung der Kreisverwaltung gerichtlich prüfen lassen.“ Buschmann hofft auf eine schnelle Lösung, um dem Wunsch vieler Menschen in Hünxe und der Region gerecht zu werden.

Autor:

Lokalkompass Kreis Wesel aus Wesel

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