Gedicht der Woche

Für alle die gerne lachen und fröhlich sind heute das Gedicht der Woche aus meinem Buch "Geschichten die das Leben schrieb", Band 1, welches von einer Wallfahrt handelt. Alle Behinderten mögen mir verzeihen!

Die Wallfahrt:

Ein Behindertenverein
ging neulich mal auf Wallfahrtsreise,
nach Lourdes, in Frankreich, führte sie
der Weg in altbekannter Weise.

Man fuhr in einem Reisebus
mit Reise-WC sehr bequem,
ein Reiseführer war dabei
hilfsbereit und angenehm.

Alle waren ziemlich fröhlich
und sangen fromme Kirchenlieder,
und freuten sich schon sehr darauf,
demnächst gesund zu sein mal wieder.

Und als man in Lourdes angekommen
da pilgerte die Pilgerschar,
vorneweg der Reiseführer,
weil der ja wusste wo man war.

Er führte seine Reisegruppe
an einen Wunderwasserteich,
und dann, mit seiner Unterstützung,
begann man mit der Heilung gleich.

Zuerst kam Otto an die Reihe
der unfallmäßig einst als Kind,
unglücklicher Weise wurde,
auf beiden Augen völlig blind.

Er ging ins Wasser bis zum Hals
dann tauchte er kurz drei Mal unter,
und kam geheilt an Land zurück,
und sah seit dem die Welt viel bunter.

Danach kam Gerda, völlig taub,
sie ließ am Strand zurück ‘nen Hut,
dann kam sie aus dem Wasser wieder
und hörte plötzlich wieder gut.

Und weiter ging es dann mit Klara,
die völlig krumm, von Gicht geplagt,
nach der wunderbaren Heilung,
dem Reiseführer Danke sagt.

Dann ging Klothilde in das Wasser,
mit einem Buckel, schwer und groß,
und als sie aus dem Wasser kam,
da war sie dieses Monstrum los.

Krücken, Stöcke, Hörgeräte,
sowie eine Gummihand,
und auch Ottos Blindenbrille
lagen nun herum am Strand.

Doch dann kam Hubert mit dem Rollstuhl,
den er brauchte, völlig klar,
weil er ohne dieses Fahrzeug,
als Gelähmter hilflos war.

Er fuhr mit ihm ins heil’ge Wasser
und tauchte mit ihm sehr weit unter,
dann rollte er an Land zurück
und fühlte sich erfrischt und munter.

Und als er dann beschwingt und heiter
aus dem Rollstuhl steigen wollte,
da war er leider nicht geheilt,
das heißt es ging nicht wie es sollte!

Der Hubert war sehr deprimiert,
doch dann begann er zu begreifen,
und stellte voller Freude fest,
sein Rollstuhl hatte neue Reifen!

Autor:

Wolfgang Reinisch aus Iserlohn-Letmathe

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