Waldbrand am Hegenscheid
Feuerwehren weiterhin im Großeinsatz

Waldbrand am Hegenscheid.  | Foto: Märkischer Kreis
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Seit gestern Nachmittag brennt der Wald am Hegenscheid. Die Löscharbeiten dauern an. Die Kripo hat die Ermittlungen aufgenommen. Eine fahrlässige Brandstiftung ist nicht auszuschließen.

Die Löscharbeiten des Waldbrandes am Hegenscheid in Altena dauern an. Aktuell (21. Juli, 10 Uhr) dämmen die Einsatzkräfte eine Brandentwicklung in einer Baumschonung ein. Etwa 100 Feuerwehrmänner- und Frauen sind im Einsatz. In der Spitze waren es mehr als 450 Einsatzkräfte von Feuerwehr, DRK, THW und Polizei.

Der etwa 10 Hektar (entspricht ca. 14 Fußballplätzen) große Waldbrand am Hegenscheid ist in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag auf etwa 1 Hektar eingedämmt worden. „Die Lage ist wieder etwas angespannter. Angetrieben durch den Wind ist das Feuer wieder angefacht“, berichtet Kreisbrandmeister Michael Kling. Deshalb wurden vier Löschzüge alarmiert: zwei aus Iserlohn sowie jeweils ein Löschzug aus Balve und Neuenrade. Zehn Gebäude sind aktuell noch evakuiert. 

Zwischenzeitlich war das Feuer unter Kontrolle, die Löscharbeiten gehen allerdings weiter. Auffrischende Winde erschweren die Löscharbeiten und fachen das Feuer erneut an. Es gebe noch zahlreiche Glutnester in dem betroffenen Waldstück. Und niemand könne vorhersagen, wie weit und in welche Richtung der Wind diese Glut trage. Die Grüner Talstraße ist daher ab der ehemaligen Waldgaststätte Dannenhöfer in Richtung Kesbern gesperrt.

Von den in NRW angekündigten Gewittern mit Starkregen kam im Waldbrandgebiet laut Feuerwehr nur wenig an. Die Hubschrauber der Polizei, die die Löscharbeiten gestern bis Einbruch der Dunkelheit mit großen Wassertanks unterstützt hatten, stehen auf Abruf. Derzeit werden landesweit Piloten gesucht, die eine Berechtigung haben, die Hubschrauber mit den Wasserbehältern fliegen zu dürfen. Die Unterstützung war insofern nötig, da die mindestens zehn Hektar große Fläche am Hegenscheid unwegsam ist, ein Steilhang erschwerte die Brandbekämpfung zusätzlich. Rund 250 Einsatzkräfte aus dem gesamten Kreisgebiet waren in den Abend- und Nachtstunden im Einsatz.

Rauchschwaden auf der Altenaer Seite 

Gegen 14.40 Uhr entdeckten Passanten am gestrigen Mittwoch, 20. Juli, Rauchschwaden auf der Altenaer Seite der Höhe zwischen Altena und Iserlohn. 

Die Feuerwehr Iserlohn wurde um 15.06 Uhr zum Einsatzort gerufen. Ihre Aufgabe war es unter anderem etwa 30 Bewohner der Häuser an der Hegenscheider Straße in der Nähe des Flugplatzes zu evakuieren und eine Riegelstellung zwischen dem Waldbrand und den Häusern zu errichten, damit diese wirkungsvoll geschützt werden konnten. Die gegenseitige Hilfe der Bewohner ist dabei laut Feuerwehr lobend zu erwähnen: sie halfen sich zum Beispiel dabei, Tiere aus den Stallungen zu retten und diese mit ihren Fahrzeugen anderswo unterzubringen. Auch die Landwirte aus dem Iserlohner Norden unterstützten vorbildlich mit einem Grubber und Güllefässern, die zu Wassertransportern umfunktioniert wurden. 

Der Stadtbetrieb Iserlohn Hemer (SIH) war ebenfalls im Einsatz und unterstützte mit Wassertanks. Balver Einsatzkräfte halfen Altenas Feuerwehr. 

Der einsetzende Regen am Abend nahm den Flammen zum Glück Energie und befeuchtete die angrenzenden Wiesen, so dass sich das Feuer ab etwa 20.45 Uhr nicht weiter ausbreitete. Die evakuierten Bewohner konnten gegen 23 Uhr wieder zurück in ihre Häuser.

Die Polizei hat die Löscharbeiten mit mehreren Hubschraubern zur Beobachtung und zu Löscharbeiten unterstützt. Zwei Polizei-Hubschrauber holten mit Hilfe von Bambi-Buckets Wasser aus der Lenne und werfen es über den schwer zugänglichen Brandstellen am Hegenscheider Steilhang ab. Außerdem ist ein Wasserwerfer der Bereitschaftspolizei Bochum unterwegs.

Die Zufahrtsstraßen zum Hegenscheid und zum Wixberg sind von beiden Seiten jeweils im Tal gesperrt. Die Zufahrten sollten unbedingt frei gehalten werden für die Einsatzfahrzeuge. Auch der Luftraum über Altena ist gesperrt. Weitere Kräfte der Polizei aus umliegenden Polizeibehörden übernehmen Absperrungsmaßnahmen und Lotsendienste.

Die Stadt Iserlohn hatte eine Koordinierungsgruppe des SAE zusammengerufen und den Brand sowie das Einsatzgeschehen im Blick. Der stellvertretende Leiter der Iserlohner Feuerwehr, Klaus Knust, war Einsatzleiter vor Ort. Außerdem war das Ordnungsamt über eine eventuelle Unterbringung der evakuierten Bewohner am Hegenscheid informiert. Da die Betroffenen aber untereinander gut vernetzt sind, organisierten sie sich selbst.

Waldbrand am Hegenscheid.  | Foto: Märkischer Kreis
Waldbrand am Hegenscheid.  | Foto: Märkischer Kreis
Autor:

V K aus Unna

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