Das Sinfonieorchester der Musikschule Iserlohn beim Musikfestival in Italien

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Am Abend des 16. Mai war es endlich soweit: Das Sinfonieorchester der Musikschule Iserlohn traf sich am Hembergparkplatz, um seine Reise nach Italien in die Region Emilia Romagna anzutreten. Denn dort fand das elfte Europäische Jugendmusikfestival statt, für das sich das Orchester unter der Leitung von Musikschulleiter und Dirigent Paul Breidenstein beworben hatte und als eines der größten Orchester - mit etwa 80 Musikern - auch eingeladen wurde. Dies war bereits das dritte Mal, nach den Festivals in Ungarn und Österreich, und für das Orchester und die Musikschule eine große Ehre. Begleitet wurden die Jugendlichen von ihren Lehrern Martin Schröder (Trompete), Adrian Ebmeyer (Horn), Alexander Stürzinger (Cello) und Inka Tüttelmann (Bratsche).
Am nächsten Morgen kamen dann alle nach einer anstrengenden und langen Busfahrt am Hotel "Astrid" in Cervia an - ein wahrer Glücksfall, denn neben sehr gutem italienischem Essen gab es auch einen Strand, der knapp hundert Meter vom Hotel entfernt war und nach dem Zimmerbeziehen und Mittagessen auch sofort zum Entspannen nach der Anreise genutzt wurde. Am späten Nachmittag wurde dann gleich noch eine kleine öffentliche Probe abgehalten: In einem vom "Maestro" entdeckten Pinienwäldchen zwischen Strand und Hotel konnten Jogger und Spaziergänger Stücken wie "O Sole Mio" und "Capriccio Italien" lauschen, die extra für die Italienreise einstudiert wurden.
Am Abend ging es dann zur Auftaktveranstaltung. Da im großen Zelt in Ravenna leider nicht genug Platz für die 6000 Teilnehmer des Festivals war, musste das Iserlohner Orchester mit vielen anderen Ensembles in die Altstadt ausweichen, wo auf einem großen Platz eine Videoleinwand aufgebaut war, über die das Geschehen im Festivalzelt verfolgt werden konnte. Nach einem Abend mit abwechslungsreichem Musikprogramm von Gershwin bis "Star Wars", fielen schließlich alle erschöpft in ihre Betten.
Freitags ging es dann schon früh wieder los, um den Kleinstaat San Marino zu besichtigen. Dort angekommen konnten alle die traumhafte Aussicht genießen, denn bei gutem Wetter kann man von den Hügeln, auf denen San Marino erbaut ist, bis zum Mittelmeer gucken. Für alle Oldtimerfans fand auch die "Mille Miglia", eine Rallye durch die Gassen San Marinos statt, es gab unzählige Geschäfte und natürlich echtes italienisches Eis.
Doch natürlich gehören zu einer Konzertreise ja auch die Konzerte. Das erste fand am Nachmittag in Cesena statt, wo zunächst alle das große alte Theater bestaunten, dass vor allem durch seine fünf Ränge und den gigantischen Kronleuchter an der verzierten Decke auffiel. Das abwechslungsreiche Konzertprogramm umfasste nicht nur einige italienische Stücke, sondern auch beispielsweise den Großen Marsch aus dem "Tannhäuser" von Wagner oder auch eines der Lieblingsstücke des Orchesters, "Millennium", was im Stile von Filmmusik zum neuen Jahrtausend geschrieben wurde.
Nach einem erfolgreichen Konzert konnte man es sich am nächsten Morgen nochmal am Strand gutgehen lassen, bevor es gleich nach einem leckeren Mittagessen mit italienischen Spezialitäten zum zweiten Konzert weiterging. Auf dem Weg dorthin stand dann das "Kulturprogramm" auf dem Plan. Das Mausoleum Theoderichs bei Ravenna ließ noch nicht wirklich Begeisterung aufkommen, das alte Steingebäude war zwar zum Gruppenfoto ganz praktisch, weckte aber noch keine wirkliche Begeisterung bei den jungen Musikern. Ganz anders war wenig später dann beim Gang durch die Basilika von San Vitale und das Mausoleum der Galla Placida das Interesse der jungen Musiker durch die unzähligen leuchtenden Mosaiken geweckt, die Wände, Decken und sogar den Fußboden schmückten.
Das zweite Konzert in Ravenna fand ebenfalls in einem historischen Theater statt, das durchaus Ähnlichkeit mit dem ersten Konzertort hatte. Hier kamen vor allem die Stücke von Bizet beim teilweise französischen Publikum an. Der Rest des Nachmittags bot nochmal Zeit für einen kurzen Stadtbummel oder zum Zuhören bei anderen Orchestern und Bands.
Abends ging es dann zur Abschlussveranstaltung im Hippodrom in Ravenna, wo sich zum ersten Mal alle 6000 Teilnehmer trafen, um ein letztes Mal zusammen zu feiern, bevor es wieder für alle nach Hause ging.
Das Sinfonieorchester blieb noch über Nacht im Hotel, um den Busfahrern eine Schlafpause vor der Rückfahrt zu ermöglichen, und erlebte so das erste Erdbeben hautnah mit. Zum Glück war das Hotel weit genug von Epizentrum entfernt, und außer ein paar umgefallenen Koffern und einem Schrecken passierte niemandem etwas. So konnten alle am Sonntagmorgen in den Bus nach Hause steigen und kamen nach einem Stau in der Schweiz erschöpft und müde um zwei Uhr Nachts wieder am Hembergparkplatz an, wo die Musiker von ihren Eltern in Empfang genommen wurden.

Autor:

Sabrina Grüber aus Bochum

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