„Eintreten für die Menschenrechte!“

v.l.: Axourgos, Jochheim, Klagges

Spannender Abend mit amnesty international im Fanny-van-Hees-Saal der VHS

„Das Ziel von amnesty international ist ja paradoxerweise, alles zu tun, um eines Tages nicht mehr gebraucht zu werden, aber das wird leider noch viele Jahre dauern“ – nach dieser Feststellung des Iserlohner SPD-Vorsitzenden Dimitrios Axourgos verbrachten die Zuhörerinnen und Zuhörer einen überaus spannenden und informativen Abend mit Helene Jochheim und Peter Klagges von der amnesty international-Gruppe Iserlohn-Hemer. Helen Jochheim fesselte die Gäste mit ihrem Vortrag über die Geschichte der Menschenrechte von ersten Rechtsnormen im dritten Jahrtausend vor Christus über die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte von 1948 und die Europäische Menschenrechtskonvention. Gerade in Deutschland, so Peter Klagges, lebten die Menschen, was die Lage der Menschenrechte angehe, in großer Sicherheit, anders als in vielen Staaten der Welt, wo die elementaren Rechte von Menschen - zum Beispiel das Recht auf körperliche Unversehrtheit oder freie Meinungsäußerung – bis heute mit Füßen getreten würden. So ist besonders der Einsatz gegen Folter und die Todesstrafe, die bis heute in China, Nordkorea, dem Jemen und Saudi-Arabien, aber auch in den USA praktiziert wird, ein Schwerpunkt der Menschenrechtsarbeit.

Beide Experten schilderten die Anliegen und die Arbeit von amnesty international weltweit und in Iserlohn und Hemer, wo sich die Gruppe etwa mit der Lage im Tschad und in der Türkei beschäftigte. Präsent ist amnesty natürlich auch in der Öffentlichkeit: mit Info-Ständen beim Iserlohner Friedensfest oder auf dem Weihnachtsmarkt im Barendorf und mit Aktionen gegen Folter und Todesstrafe, für die Rechte von Asylbewerbern hier zu Lande und die Menschenrechte in Russland. Gerade die konkreten Beispiele für die nach wie vor nötige und vielfältige Menschenrechtsarbeit zogen die Gäste in den Bann und ließen sie engagiert mit den beiden ai-Experten diskutieren. Dabei ging es unter anderem um die Konsequenzen, die aus den jüngsten Fällen rechtsextremistischen Terrors zu ziehen seien oder um die Notwendigkeit, den Wert der Menschenrechte in Kindergarten und bewusst zu machen.

Tief beeindruckt waren die Anwesenden von der Schilderung der berühmten „Urgent Actions“, mit denen amnesty international seit 1973 mit einem weltweiten Netz von Unterstützerinnen und Unterstützern akut von Folter und Misshandlung bedrohten Menschen durch öffentlichen Druck auf Regierungen, Militärs und Sicherheitsbehörden hilft, und das oft erfolgreich. Beeindruckend auch die rasante Entwicklung von amnesty international seit seiner Gründung vor 50 Jahren in England, die sich auch in Deutschland fortsetzte: von 50 Gruppen im Jahre 1968 wuchs ai auf mittlerweile 646 Gruppen mit mehr als 110.000 Mitgliedern und Förderern an. Klar war aber auch, dass auch amnesty international - streng überparteilich und unabhängig von staatlichen Geldern - nicht nur auf Spenden und Mitgliedsbeiträge angewiesen bleibt, sondern stets neue Mitstreiterinnen und Mitstreiter sucht. „Nicht nur in diesem Punkt sind die Gemeinsamkeiten zwischen den Anliegen von amnesty und SPD so groß, dass wir uns öfter verabreden sollten“, lautet das Fazit des stellvertretenden SPD-Vorsitzenden Christian Gorges. Dieser Abend mit Helene Jochheim und Peter Klagges von amnesty international habe sich jedenfalls für alle gelohnt.

Autor:

Dimitrios Axourgos aus Iserlohn

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