Zufriedenheit der Radfahrer sinkt
Fahrradklima-Test fördert auch für Hemer und Iserlohn negativen Trend zutage

Eine leider noch alltägliche Situation in vielen Kommunen: plötzlich endende Radwege und Konflikte mit den motorisierten Verkehrsteilnehmern. Foto: Pixabay
  • Eine leider noch alltägliche Situation in vielen Kommunen: plötzlich endende Radwege und Konflikte mit den motorisierten Verkehrsteilnehmern. Foto: Pixabay
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 Beim am Dienstag in Berlin vorgestellten Fahrradklima-Test des ADFC (der STADTSPIEGEL berichtete) landeten die märkischen Städte teils im Mittelfeld des Städte-Rankings (Hemer, Iserlohn, Menden), Lüdenscheid erhielt gar wieder die „rote Laterne“ der am wenigsten fahrradfreundlichen Stadt Deutschlands.

 Die Noten aber sind alles andere als mittelmäßig: Hemer, Iserlohn und Menden bekamen mit einer Beurteilung von 4,0 nur ein „glatt ausreichend“, Lüdenscheid mit 4,7 ein „mangelhaft“. In Menden haben sich die Bewertungen im Vergleich zur vorherigen Befragung 2016 verschlechtert, in Iserlohn sogar deutlich verschlechtert.

Bundesweiter Trend

Diese Verschlechterung deckt sich mit dem bundesweiten Gesamtergebnis des ADFC Fahrradklima-Tests: Das Fahrradklima, also die Zufriedenheit der Radfahrenden, hat sich in den vergangenen Jahren immer weiter verschlechtert, ebenso das Sicherheitsgefühl. Bundesweit bewerten Radfahrerinnen und Radfahren ihre Städte mit der Note 3,9. Falschparker auf Radwegen, die schlechte Führung des Radverkehrs an Baustellen und die mangelnde Breite von Radwegen sind die am häufigsten kritisierten Probleme. Drei Viertel der Befragten gaben an, dass man Kinder nur mit schlechtem Gefühl allein mit dem Rad fahren lassen kann.

Detaillierte Auswertung für die märkischen Städte

Hemer:Nach 2014 konnte Hemer zum zweiten Mal die Mindestteilnehmerzahl (50) erreichen. Die Bewertung durch die 71 Teilnehmenden hat sich dabei von 3,8 auf 4,0 leicht verschlechtert, dies hat für den Rangplatz 177 von 311 Städten dieser Größenkategorie (20.000-50.000 Einwohner) gereicht.
Im Städtevergleich besonders positiv wahrgenommen werden das geringe Ausmaß an Fahrraddiebstahl, die Oberfläche und die Breite der Radwege; vergleichsweise negativ hingegen wurde bewertet, dass nur bestimmte Gruppen Rad fahren, das geringe Angebot öffentlicher Leihfahrräder und dass zu wenig Werbung für das Radfahren gemacht werde. In der offenen Frage äußerten die Teilnehmenden sehr häufig, Hemer habe „nur einen einzigen Radweg“ und sonst keine angemessene Infrastruktur.

Deutliche Verschlechterung

Iserlohn: Für Iserlohn liegen nun Daten von vier Fahrradklima-Tests vor. Da sich von 2012 über 2014 bis 2016 die Bewertung durchgehend bis auf 3,5 verbessert hatte, wurde Iserlohn zweimal hintereinander als zweit- bzw. drittbester „Aufholer“ in seiner Städtegrößenkategorie ausgezeichnet. Dieser Aufwärtstrend wurde nun unterbrochen, die Bewertung (jetzt nur noch 4,0) fiel deutlich und fast auf das Maß von 2014 (4,1) zurück. Nahezu bei jeder Frage verschlechterte sich Iserlohn deutlich, dies hat gerade einmal für den Rangplatz 54 von 106 Städten dieser Größenkategorie (50.000-100.000 Einwohner) gereicht.
Im Städtevergleich etwas positiver wahrgenommen werden das geringe Ausmaß an Fahrraddiebstahl, die Oberfläche der Radwege und sogar die regelmäßige Reinigung der Radwege; vergleichsweise negativ hingegen wurde bewertet, dass nur bestimmte Gruppen Rad fahren, die schlechte Erreichbarkeit des Stadtzentrums und dass zu häufig Umwege nötig sind. In der offenen Frage weisen viele Teilnehmenden darauf hin, dass es mit Baarbachtal und Bahntrasse zwar schöne Freizeitwege gebe, allerdings kein wirkliches Netz für den Alltagsverkehr vorhanden sei. Die mangelnde Erreichbarkeit des Stadtzentrums ist weiterhin eines der größten Probleme.
(Quelle: ADFC/Martin Isbruch)

Autor:

Christoph Schulte aus Hemer

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