"Der Platz muss leben!"
Iserlohner Schillerplatz soll nach Plänen des Düsseldorfer Büros AIP umgestaltet werden

Blick auf den umgestalteten Schillerplatz aus Richtung Norden. Die integrierte Brücke ist nach Aussagen der Düsseldorfer Planer nur notwendig, wenn das Rathaus an der bisherigen Stelle verbleibt. | Foto: AIP
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  • Blick auf den umgestalteten Schillerplatz aus Richtung Norden. Die integrierte Brücke ist nach Aussagen der Düsseldorfer Planer nur notwendig, wenn das Rathaus an der bisherigen Stelle verbleibt.
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Der Aufsichtsrat der Schillerplatz GmbH hat vor wenigen Tagen nach europaweitem Vergabeverfahren entschieden, das Düsseldorfer Büro AIP (Architekten & Ingenieure für Projektplanung) mit den weiteren Planungen für die Umgestaltung des Schillerplatz zu beauftragen.

"Schillerplatz als typisches Beispiel der 70er Jahre-Architektur nicht mehr zeitgemäß"

AIP-Eigentümer Gerd Rainer Scholze erläuterte, was im Fokus des erfolgreichen Stegreif-Entwurfes stand: "Der aktuelle Schillerplatz ist ein typisches Beispiel für die 70er-Jahre Architektur, die sicherlich nicht mehr zeitgemäß ist." Nach der Umgestaltung brauche der Platz zunächst einmal wieder Begrenzungen und Kanten. Im Norden, also im Bereich der abgerissenen Brücke, soll dies durch ein neu zu bauendes Bürgerhaus geschehen. "Im Erdgeschoss stellen wir uns eine Gastronomie sowie eventuell eine Touristen-Information vor, in den darüberliegenden Etagen könnten Bürgernahe Verwaltungsbereiche ihren Platz finden."

Diese Visualisierung veranschaulicht den neu gestalteten Schillerplatz aus Richtung Süden: Rechts der markante neue Haupteingang zum Karstadt-Kaufhaus, in der Mitte ein Grünbereich und im Hintergrund das neue Bürgerhaus. Visualisierung: AIP | Foto: AIP
  • Diese Visualisierung veranschaulicht den neu gestalteten Schillerplatz aus Richtung Süden: Rechts der markante neue Haupteingang zum Karstadt-Kaufhaus, in der Mitte ein Grünbereich und im Hintergrund das neue Bürgerhaus. Visualisierung: AIP
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Abschluss nach Norden durch neues Bürgerhaus

Ein zweites und für den Erfolg der Umgestaltung noch wichtigeres Kriterium: "Der Platz braucht entschieden mehr Leben als aktuell." Dazu sieht der AIP-Entwurf sowohl eine Grünfläche als kleines innerstädtisches Biotop als auch kleine Springbrunnen - ähnlich wie auf dem alten Rathausplatz - vor, die die Menschen zum Verweilen einladen.

Foto: AIP

Karstadt muss wieder zu einem innertsädtischen Leuchtturmobjekt werden

Auf der Seite vor dem Karstadt-Kaufhaus soll eine attraktiv gestaltete Ladenzeile mit sogenannten Colonaden entstehen, in die kleine Läden und weitere Gastronomie einziehen. Der Entwurf sieht zudem den Erhalt des Warenhauses - vorzugsweise weiterhin mit dem Karstadt-Konzern - vor. "Allerdings schreckt die aktuelle Fassade eher ab, statt zum Einkaufsbummel einzuladen", sieht Gerd Rainer Scholze hier dringenden Handlungsbedarf. Gleichzeitig lobt er aber die Entscheidung der Stadt, inzwischen Eigentümer der Immobilie zu sein. "Damit haben Sie alles richtig gemacht. Das kann zukünftig noch Gold wert sein, da Sie jetzt das Heft des Handelns in eigener Hand haben." Damit Karstadt (oder ein anderer Mieter) zukünftig wieder zu einem innerstädtischen Leuchtturmobjekt werden kann, sieht der Entwurf einen neuen, zentralen und deutlich attraktiveren Haupteingang vor. "Aber da ein solches Warenhaus in der Zukunft eine Chance zum Überleben hat, braucht es einen zusätzlichen Frequenzbringer", so der Planungs-Fachmann, "dafür haben wir im Untergeschoss des Schillerplatzes die Errichtung eines Supermarktes oder Discounters vorgesehen."
Weitere Planungsdetails im nördlichen Bereich des Schillerplatzes sehen u.a. die Verschmalerung des Theodor-Heuss-Rings, zwei große Treppen links und rechts des Bürgerhauses sowie die Verlegung der Tiefgeragen-Zufahrt in den Bereich der heutigen Lagerflächen des Karstadt-Kaufhauses vor.

Foto: AIP

Manufaktur-Platz kann entstehen

Der eingereichte AIP-Stegreif-Entwurf umfasst noch eine weitere, größere Variante mit einer Verkleinerung der Karstadt-Fläche. "Wenn heute ein neues, innerstädtisches Warenhaus gebaut würde, sähe ein solches Konzept maximal 2/3 der heutigen Karstadt-Verkaufsfläche vor", erläuterte Gerd Rainer Scholze. Falls es einmal zu einer Verkleinerung der Karstadt-Immobilie kommen sollte, könnte östlich davon ein "Manufaktur-Platz" entstehen, durch den langfristig Kleingewerbe, Handwerk und Werkstätten bei erträglichen Mieten den Weg zurück in die Innenstadt finden und so einer Verödung der Innenstadt entgegenwirken könnten.

Vertreter Von Stadt, Schillerplatz GmbH und dem Düsseldorfer Planungsbüro AIP stellten den erfolgreichen Entwurf vor. | Foto: Christoph Schulte
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Die kompletten AIP-Pläne zur Schillerplatz-Umgestaltung sind ab sofort für alle unter www.iserlohn.de einsehbar. Das neue Bürgerhaus mit Gastronomie im Erdgeschoss und darüber befindlichen bürgernahen Verwaltungsbereichen sowie einer Tourist-Info bildet den neuen Abschluss des Schillerplatzes zum Theodor-Heuss-Ring. Visualisierung: AIP

Autor:

Christoph Schulte aus Hemer

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