Miserabler Kunden-Service - Jobcenter Märkischer Kreis unter Druck

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„Fehlende Mitwirkung“, „Leistungsverweigerung“ und „notorische Faulheit“ sind Vorwürfe, mit denen sich Leistungsberechtigte regelmäßig grundlos konfrontiert sehen.

„Fehlende Mitwirkung“, „Leistungsverweigerung“ und „notorische Faulheit“ sind aber auch Vorwürfe, die man sehr wohl auch gegen das Jobcenter Märkischer Kreis erheben kann.

Das Informationsfreiheitsgesetz verpflichtet Behörden innerhalb einer Frist von vier Wochen einfache Bürgeranfragen zu beantworten. Auch das Jobcenter Märkischer Kreis wurde mehrfach mit Anfragen angeschrieben. Von vierzig Anfragen über das Portal fragdenstaat.de wurden aber bisher lediglich acht beantwortet. Eine Antwort wurde verweigert und einmal wurde mitgeteilt, dass keine Informationen vorliegen würden. Bereits mehrfach musste wegen der verschleppten Antworten die Datenschutzbeauftragte des Bundes eingeschaltet werden. Zumeist vergeblich.

Als deutschlandweit einmalig kann das Theater um die Zurückweisung von Gesprächszeugen (Beiständen) gelten. Die „Dienstanweisung/en zum Umgang mit Beiständen des Vereins aufRECHT e.V. Iserlohn“ durch das Jobcenter Märkischer Kreis entbehren jeder gesetzlichen Grundlage. Hartnäckig widersetzt sich die Geschäftsführung des Jobcenters den Richtlinien der Bundesagentur für Arbeit, des Ministerium für Arbeit und Soziales, des Justizministerium und auch dem Datenschutzbeauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit.

Erwerbslose, die in Begleitung von Beiständen (§ 13 SGB X) zu Terminen erschienen, wurde häufig das Gespräch verweigert, wenn die „Mitläufer“ nicht eine „Befähigung zum Richteramt“ vorweisen konnten. Als am 03.März 2014 die Frage nach der Kompetenz der „Befähigung zum Richteramt – Volljuristen beim Jobcenter Märkischer Kreis“ auf die im Organigramm bezogenen Führungskräfte des Jobcenters Märkischer Kreis angewendet wurde, setze lautes Schweigen ein.

Unter den etwa vierzig Führungskräften des hiesigen Jobcenters konnte offensichtlich auch acht Monaten nicht einmal eine Person aufgezählt werden, die über die Qualifikation verfügt, die von jedem Beistand/Gesprächszeugen eingefordert wird.

Über solche Führungskompetenz wird bereits in entsprechenden Foren eifrig diskutiert:
www.elo-forum.org

Selbst einfachste Aufgaben kann das Jobcenter nicht in der vorgeschriebenen Frist erfüllen.
Am 24. März 2014 wurde eine weitere Anfrage nach einem „Leitfaden für Callcenter-Agents des Jobcenter Märkischer Kreis“ gestellt.

Telefonverzeichnisse von Behördenmitarbeitern sind für gewöhnlich auf der Internetseite jeder Behörde einsehbar, um die Leistungseffizienz der Kundenbetreuung sicherzustellen. Viele Behörden bieten darüber hinaus namentliche Übersichten der Mitarbeiter, sowie Übersichten der jeweiligen Zuständigkeitsbereiche. Um die Dienstwege möglichst kurz zu halten, werden Anrufbeantworter vorgehalten, damit sichergestellt bleibt, dass laufende Kundengespräche nicht gestört werden.

Anders das Jobcenter Märkischer Kreis. Obwohl die Besuchszeiten in der Regel (je nach Zweigstelle) gegen 12:00-12:30 Uhr enden und somit in den Nachmittagsstunden die telefonische Erreichbarkeit so gut wie kein Gespräch mehr stören kann, ist die Schaltung über ein Callcenter ganztägig vorgesehen.
Das Jobcenter suggeriert auf der eigenen Internetseite Telefonservice die durchgängige Erreichbarkeit der Jobcentermitarbeiter des Telefonservices.

Vollmundig heißt es dort:
"Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Telefonservice des Jobcenters Märkischer Kreis sind während der unten aufgeführten Öffnungszeitenunter kostenfreier Telefonnummer 0800 666 4 888 erreichbar:"

Richtig ist, dass Kunden oft lange in Warteschleifen hängen, um dann mit Personen zu telefonieren, die nicht nur nicht mit der Einzelfallbearbeitung vertraut sind, sondern dazu noch erhebliche Defizite in der sozialrechtlichen Thematik erkennen lassen.

Dabei erfüllen die Callcenter-Mitarbeiter eine Funktion, die bestenfalls mit einem Anrufbeantworter vergleichbar ist. Möglicherweise bemüht sich das Jobcenter seit der Anfrage vor acht Monaten darum, einen „Leitfaden für Callcenter-Agents des Jobcenter Märkischer Kreis“ erstmals zu entwickeln.

Hilfsweise haben aktive Erwerbslose aus Iserlohn in Teamwork ein eigenes Telefonverzeichnis der Jobcentermitarbeiter des Jobcenters Märkischer Kreis zusammengestellt, um die Erreichbarkeit der zuständigen Mitarbeiter trotzdem sicherzustellen. Das Copyright für die private Telefon-Liste liegt bei den Verfassern.

Autor:

Ulrich Wockelmann aus Iserlohn

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