Viele Krankenhäuser in Südwestfalen stehen mit dem Rücken zur Wand

Nahmen an der Zweckverbandssitzung der Krankenhäuser teil: Zweckverbandsvorsitzender Thomas Wülle (3. v. l.), Iserlohns Sozial-Dezernentin und Beigeordnete Katrin Brenner (3. v. r.), Hemers Bürgermeister Michael Esken (2. v. r.) und Feuerwehrvertreter Christopher Rosenbaum (r.).
  • Nahmen an der Zweckverbandssitzung der Krankenhäuser teil: Zweckverbandsvorsitzender Thomas Wülle (3. v. l.), Iserlohns Sozial-Dezernentin und Beigeordnete Katrin Brenner (3. v. r.), Hemers Bürgermeister Michael Esken (2. v. r.) und Feuerwehrvertreter Christopher Rosenbaum (r.).
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Thomas Wülle, Zweckverbandsvorsitzender der Südwestfalen-Krankenhäuser, musste sich auf der Pressekonferenz mehrmals vor zu spontanen Stellungnahmen "selber schützen".

Durchatmen war angesagt, bevor das klare Wort gesprochen wurde. Aber er ließ keine Zweifel aufkommen, "dass viele Krankenhäuser in Südwestfalen mit dem Rücken zur Wand stehen". Er wollte weitere Schließungen nicht ausschließen, wenn sich an den Bedingungen nichts ändert. "Die Häuser haben sich in den letzten Jahren wirtschaftlich verschlechtert, schreiben Verluste. Das belegen die Jahresabschlüsse von 2010 bis 2012."

Das Land muss sich positionieren

Es fehlen die Gelder für Investitionen und innerbetrieblich steigen die Löhne mehr als die Krankenkassen zur Refinanzierung überweisen. "Wir stehen im Bundesvergleich in NRW auf dem 14. Platz", mahnt Wülle die Landesregierung, Stellung zu beziehen, "wenn sie will, dass Häuser schließen sollen, muss sie es sagen." Wenn dies nicht der Wille der Landesregierung ist, dann muss sie etwas unternehmen. "Denn", so Wülle, "letztlich ist die Politik gefordert." Der neue Krankenhausplan ist laut Wülles Aussage "schwammig" und verursacht in den einzelnen Häusern aufgrund der strukturellen Qualitätsvorgaben große Unsicherheiten. Wülle weiter: "Wir fordern eine wesentlich größere Klarheit." Abzuwarten, bis weitere Schließungen erfolgen, ist der denkbar schlechteste Weg. "Aber ich habe den Eindruck, dass diese Entwicklung gewollt ist. Ich vermisse wirklich ein klares ordnungspolitisches Eintreten." Wülle und seine Kollegen halten es für falsch, "allein dem Markt die Regulierung zu überlassen". Die Forderungen sind klar und unmissverständlich: "Wir möchten von der Landesregierung wissen, wie viele Krankenhaus-Standorte sie möchte, welche Anzahl an Krankenhäuser sie sieht und wir möchten eine klare Aussage zur Wirtschaftlichkeit. Unsere Jahresabschlüsse sind jedenfalls ausgereizt, seit vor 20 Jahren die Erlösdeckelung durch den damaligen Bundes-Gesundheitsminister Seehofer eingeführt wurde."

Die Situation der Krakenhäuser verschlechtert sich schneller

Was kann getan werden? Wülle: "Da sich die Situation schneller verschlechtert, muss jeder Krankenhaus-Träger Alarm schlagen und permanent mit der Politik im Gespräch sein. Alle Anzeichen zeigen auf rot. Daher muss schnell gehandelt werden."

Deshalb stellt Wülle auch abschließend die Frage, "wie viel Geld uns die Gesundheitsvorsorge kosten darf?"

Autor:

Rainer Tüttelmann aus Iserlohn

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