Aktion „Wir blicken durch: Fenster richtig planen“

Klimaschutzmanager Stefan Marquardt  gemeinsam mit Energieberater Martin Wulf und Beratungsstellenleiterin Astrid Lindner bei der Vorstellung der Aktion „Wir blicken durch: Fenster richtig planen“. Am Modellhaus machen die Energie-Fachleute der Verbraucherzentrale NRW in den nächsten Wochen die Unterschiede zwischen modernen Fenstern und älteren Verglasungen direkt fühlbar. | Foto: Verbraucherzentrale Iserlohn
  • Klimaschutzmanager Stefan Marquardt gemeinsam mit Energieberater Martin Wulf und Beratungsstellenleiterin Astrid Lindner bei der Vorstellung der Aktion „Wir blicken durch: Fenster richtig planen“. Am Modellhaus machen die Energie-Fachleute der Verbraucherzentrale NRW in den nächsten Wochen die Unterschiede zwischen modernen Fenstern und älteren Verglasungen direkt fühlbar.
  • Foto: Verbraucherzentrale Iserlohn
  • hochgeladen von Lokalkompass Iserlohn-Hemer

Die Fenster vom Kiliansdom in Letmathe oder an historischen Gebäuden in Hemer sind meist nicht gerade Energiesparmodelle – das wird kaum jemanden überraschen. Doch auch manche Exemplare mit Kunststoffrahmen und Doppelverglasung tragen bereits historische Züge, wie Energieberater Martin Wulf von der Verbraucherzentrale NRW jetzt erklärte.

„Unbeschichtete Isolierglasfenster aus der ersten Hälfte der 1990er Jahren sind schon energetische Oldtimer“, sagte er bei der Vorstellung der neuen Aktion „Wir blicken durch: Fenster richtig planen.“

Viele Doppelverglasungen sind schon sanierungsreif

„Die Technik dieser Fenster entspringt einer Zeit, in der noch reichlich VW-Käfer unterwegs waren, Elvis‘ letzte Single im Radio lief und fast alle Telefone Wählscheiben hatten: Es gab sie schon 1977.“
Damals trat die erste Wärmeschutzverordnung in Kraft. Sie schrieb erstmals vor, wie viel Wärme durch neue Fenster entweichen darf. Erst 1995 wurde diese Vorgabe deutlich verschärft – und danach noch mehrfach.
„Die heute erlaubten Grenzwerte sind viel niedriger. Der Verlust darf nicht einmal halb so hoch sein wie 1994“, sagte Stefan Marquardt Klimaschutzmanager der Stadt Iserlohn.

Neue Fenster sparen Heizkosten

Technisch möglich wurden die geringeren Verluste unter anderem durch eine Metallbedampfung der Scheiben. Diese Wärmeschutzverglasung ist im Neubau längst Standard und kann die aktuellen Grenzwerte sogar noch deutlich unterschreiten. Bislang ist Martin Wulf zufolge aber nur gut jedes zweite Fenster in Deutschland mit Wärmeschutzglas ausgestattet.
Für fast alle, die noch Scheiben aus der Zeit vor 1995 haben, sei eine Modernisierung empfehlenswert, sagten die Energieexperten. Neue Fenster oder zumindest neue Gläser sparten nicht nur Heizkosten, sondern machten auch winterliche Aufenthalte in Fensternähe viel angenehmer.
„Die Innenfläche ist bei Wärmeschutzverglasung einfach wärmer“, erklärten die beiden Experten. Für alle, die die Art ihre Verglasung nicht kennen, verrieten sie noch einen Trick: „Einfach im Dunkeln ein Feuerzeug vor die Scheibe halten und auf die Spiegelungen der Flamme achten“, riet Wulf. „Bei Wärmeschutzverglasung ist mindestens ein Spiegelbild anders gefärbt als die restlichen“, erklärte Marquardt das Testergebnis. Mehr Tests zur energetischen Fitness der Fenster gibt es unter www.verbraucherzentrale.nrw/fenster.

Hitze-, Lärm- und Einbruchschutz

Bei einer Modernisierung können neben dem Wärmeschutz auch viele weitere Eigenschaften des Fensters verbessert werden. Das betonte Astrid Lindner, Leiterin der Beratungsstelle am Theodor-Heuss-Ring. „Hitze-, Lärm- und Einbruchschutz, Bedienkomfort und Barrierefreiheit sind einige wichtige Punkte“, führte sie aus.
Unterschiedliche Ansprüche in diesen Bereichen machten das passende Fenster zu einer individuellen Angelegenheit, sagte Lindner. Zudem müssten Rahmen und Glas immer gut auf den Rest des Hauses abgestimmt und fachgerecht eingebaut werden. Sonst könnten sie ihre Wirkung nicht richtig entfalten.
„Wir blicken durch: Fenster richtig planen“ hieß es dann auch kürzlich bei einem Aktionsstand auf dem Parkplatz des Baumarktes an der Iserlohner Baarstraße. Von 12 bis 18 Uhr zeigten die Energie-Fachleute der Verbraucherzentrale NRW dort Unterschiede zwischen modernen Fenstern und älteren Verglasungen. Sie gaben Hilfestellung, wie man die energetische Fitness der eigenen Fenster überprüft, und zeigten Möglichkeiten zur Verbesserung auf. Energieberater Martin Wulf erklärte, welche Maßnahmen von der Dichtungserneuerung über den Scheibentausch bis zu komplett neuen Fenstern möglich sind, und stand für Fragen bereit. Auch Tipps zum richtigen Einbau und Punkten wie Einbruchsicherheit, Lärmschutz oder die komfortable Bedienung waren viel nachgefragte Themen.

Unabhängige Beratung

Unabhängige Unterstützung bei Überlegungen zur Fenstermodernisierung gibt es von der Energieberatung der Verbraucherzentrale NRW – direkt im Haus, um das es geht, oder in der Beratungsstelle Iserlohn. Termine gibt es unter 02371 / 21941-05 oder 02372 / 551-199 sowie hier

Autor:

Lokalkompass Iserlohn-Hemer aus Iserlohn

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

4 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.