"Mit Eva kommt die Fröhlichkeit"
Eva Paulus arbeitet in der ambulanten Pflege der Caritas Sozialstation Iserlohn

Für Ernestine Hansel ist Eva Paulus die „Pflegerin mit Herz“. Genau solche hat der STADTSPIEGEL zum Abschluss seiner verlagsweiten Serie „Patient Pflege“ gesucht: engagierte, besondere Pflegekräfte, ohne die die Betreuung hilfebedürftiger Menschen nicht funktionieren würde. | Foto: Hildegard Goor-Schotten
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  • Für Ernestine Hansel ist Eva Paulus die „Pflegerin mit Herz“. Genau solche hat der STADTSPIEGEL zum Abschluss seiner verlagsweiten Serie „Patient Pflege“ gesucht: engagierte, besondere Pflegekräfte, ohne die die Betreuung hilfebedürftiger Menschen nicht funktionieren würde.
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 Mit einem strahlenden Lächeln steht Eva Paulus bei ihren Patienten vor der Tür. Jeden Tag ist sie für die Sozialstation Iserlohn-Hemer des Caritasverbandes unterwegs, als eine von 30 Mitarbeiterinnen in der ambulanten Pflege. Sie kümmert sich um ihre Patienten mit Fürsorge und Wärme, meint eine von ihnen. Für Ernestine Hansel ist sie die „Pflegerin mit Herz“.

Von Hilde Goor-Schotten

"Erst kommt die Fröhlichkeit, und dann kommt Eva“: So beschreibt Ernestine Hansel ihren Start in den Tag dreimal in der Woche – immer dann, wenn Eva Paulus, Mitarbeiterin der Sozialstation Iserlohn-Hemer der Caritas, zu ihr kommt. „Wenn ich im Bett liege, höre ich sie schon von weitem. Das Auto fährt vor und als erstes höre ich ein Lachen, wenn sie meinen Mann begrüßt. Und so fröhlich geht es auch weiter, wenn sie zu mir kommt“, erzählt die 65-Jährige. Für sie ist klar: Eva Paulus ist die „Pflegerin mit Herz“.

"Wir sind ein gutes Team"

Seitdem Ernestine Hansel mit 32 Jahren einen Schlaganfall hatte, ist die Mutter von zwei Töchtern auf Hilfe angewiesen. Die leistet „der beste aller Ehemänner“, dreimal in der Woche übernimmt morgens die ambulante Pflege. „Wir sind ein gutes Team“, bestätigt Eva Paulus, die seit 22 Jahren die Hansels betreut. Eine lange Zeit, in der eine fast freundschaftliche Beziehung entstanden ist.
Nach rechts und links zu schauen, zu gucken, wie es den Angehörigen geht, auf jeden offen und herzlich zuzugehen, ist für Eva Paulus aber bei jedem ihrer Patienten selbstverständlich. 12 bis 14 betreut sie jeden Tag, viele Demenzkranke unter ihnen. Der erste wartet um 5.45 Uhr, gegen 13 Uhr ist Feierabend. Körperpflege, Ankleiden, Medikamentengabe, Werte messen - der Plan ist eng getaktet, lässt der Pflegerin aber, in Rücksprache mit der Leitung, auch Freiräume. Wenn jemand mehr Zeit brauche, bleibe sie eben länger. „Ich kann dann nicht einfach gehen. Wenn jemand traurig ist, versuche ich, ihn wieder zum Lachen zu bringen.“ Dass der warmherzigen 56-Jährigen das gelingt, bezweifelt wohl keiner, der ihr begegnet. „Mich hat schon mal eine Patientin gefragt, ob ich eine Schulung für die Fröhlichkeit hatte“, lacht sie.

Ansteckend gute Laune

Die ansteckende gute Laune kommt aus ihr selbst heraus, aber für berufliche Belange hat sie schon viele Fortbildungen absolviert. Mit 26 Jahren kam die gelernte Bankkauffrau aus Polen nach Deutschland. Sie lernte die Sprache und bekam in einem Orientierungskurs Einblick in verschiedene Pflegebereiche. Im Heim fühlte sie sich überhaupt nicht wohl, in der mobilen Familien- und Seniorenpflege fand sie ihren Traumjob: „Es ist ein schöner Beruf.“ An Feiertags- und Wochenenddienste gewöhne man sich, ans frühe Aufstehen auch. Ein bisschen mehr Zeit für die Patienten wünscht sie sich, und ein Pflichtjahr fände sie gut, damit die jungen Leute die Pflege kennenlernen. „Man bekommt so viel zurück. Ich erfahre so viel Wärme“, sagt Eva Paulus: „Wenn es mir selbst mal nicht so gut geht, werde ich von meinen Patienten getröstet.“

Für Ernestine Hansel ist Eva Paulus die „Pflegerin mit Herz“. Genau solche hat der STADTSPIEGEL zum Abschluss seiner verlagsweiten Serie „Patient Pflege“ gesucht: engagierte, besondere Pflegekräfte, ohne die die Betreuung hilfebedürftiger Menschen nicht funktionieren würde. | Foto: Hildegard Goor-Schotten
Eva Paulus' charakterisches "Markenzeichen" ist ihr stetes Lächeln und ihre ansteckende Herzlichkeit. Fotos: Goor | Foto: Hildegard Goor-Schotten
Autor:

Christoph Schulte aus Hemer

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