ERG Iserlohn binnen 48 Stunden mit Licht und Schatten


Licht: Mit großem Kämpferherz zum Erfolg

1. Bundesliga, 3. Spiel: RESG Walsum - ERG Iserlohn 6:7 (2:4)

Großes Aufatmen bei den ERGI-Cracks: Nach dem desolaten Auftritt am Donnerstag zeigten die Iserlohner in Walsum mit einem anfangs souveränen, später engagiert erkämpften Erfolg die erhoffte Reaktion. „Ich bin froh, dass wir dieses Spiel gewonnen haben“, fiel folglich auch Dirk Iwanowski ein großer Stein vom Herzen: „Die Jungs haben aus ihren Fehlern gelernt und den Willen gehabt, sie auszubügeln.“


Die Partie brauchte nicht lange, um auf Fahrt zu kommen, wobei es die durch die Donnerstag-Niederlage arg gefrusteten Gäste waren, die gleich so richtig Dampf machten: Ehe sich die Walsumer versahen, hatten Sergio Pereira und Andre Costa schon zweimal ins Schwarze getroffen. Und die Iserlohner blieben am Drücker, nutzten die Verwirrungen bei den roten Teufeln, um das Spiel fest in Händen zu halten.

Die Hausherren konnten nur reagieren, kamen dabei regelmäßig den sprichwörtlichen Schritt zu spät und hatten so schon nach 14 Minuten zehn Teamfouls angesammelt. Die Chance vom Punkt ließ sich Sergio Pereira nicht nehmen, mit Wucht donnerte er die Kugel direkt unter den Querbalken – 3:0. Als schließlich auch Andre Costa sein zweiter Treffer gelang (20.), schien dem ERG-Sieg nichts mehr im Wege zu stehen.

Nun waren es die RESG-Neulinge Jose Barreto (22.) und Felipe Sturla (25.), die mit ihren Toren den Walsumern noch rechtzeitig vor dem Seitenwechsel wieder neues Leben einhauchten. Nachdem kurz nach dem Seitenwechsel Sergio Pereira die Strafstoß-Gelegenheit nach RESG-Teamfoul Nr. 15 vertändelt (32.) und Jose Barreto gar auf 3:4 verkürzt hatte (34.), war die Partie plötzlich wieder offen.

Die Walsumer boten nun Paroli, konnten die Vormachtstellung der Iserlohner aber nicht zu Fall bringen, auch weil die Sauerländer im Abschluss kompromisslos agierten: Carlos Nunez sorgte wieder für eine Zwei-Tore-Differenz (37.), die Felipe Sturla zwar rasch wieder verkleinerte (41.). Doch noch in derselben Minute antwortete Andre Costa, der zum Entsetzen der RESG-Fans keine Zeigerumdrehung später sogar das 7:4 markierte. Erneut war es Jose Barreto, der mit dem fünften RESG-Tor (43.) die Hausherren über Wasser hielt (43.).

Den lediglich mit fünf Spielern rotierenden Iserlohnern schien nun die Luft auszugehen, allerdings zeigten sie sich kämpferisch. Während die Walsumer nun vehement alles nach vorne warfen, verteidigten die Gäste engagiert ihren Vorsprung. Zwei Minuten vor dem Ende ließ sich das 6:7 durch Felipe Sturla zwar nicht mehr hinauszögern, doch mit vereinten Kräften retteten die Sauerländer schließlich ihren Erfolg über die Ziellinie.

RESG Walsum: T. Wahlen, R. Lorz; P. Kluge, C. Berg, J. Barreto (3), A. Kulossek, C. Nusch, P. Queiros, F. Sturla (3). Boogers. - ERG Iserlohn: P. Glowka, R. Kaas; C. Nunez (1), A. Costa (4), K. Milewski, J. Fonseca, S. Pereira (2), T. Henke. - Schiedsrichter: D. Loewe / L. Niestroy.

Torfolge: 0:1 (2.) S. Pereira, 0:2 (2.) A. Costa, 0:3 (14./Direkter) S. Pereira, 0:4 (20.) A. Costa, 1:4 (22.) J. Barreto, 2:4 (25.) F. Sturla, 3:4 (34./Direkter) J. Barreto, 3:5 (37.) C. Nunez, 4:5 (41.) F. Sturla, 4:6 (41.) A. Costa, 4:7 (42.) A. Costa, 5:7 (43.) J. Barreto, 6:7 (48.) F. Sturla. - Zeitstrafen: Walsum 0 min – Iserlohn 0 min - Teamfouls: Walsum 20 – Iserlohn 16.


Schatten: ERGI-Cracks völlig von der Rolle

1. Bundesliga, 2. Spiel: ERG Iserlohn - IGR Remscheid 2:5 (1:1)

Kopfschüttelnd stand Iserlohns Trainer Dirk Iwanowski nach dem Abpfiff an der Bande. Sprachlos! Ratlos? „Es gibt noch viel zu tun“, brachte er schließlich zu Papier, suchte dabei aber immer noch die Stelle, an der bis Samstag der Hebel angesetzt werden muss. „Hockey kann so einfach sein - wenn man es nur spielt...“


Die Startphase gehörte den Iserlohner, die schon in den ersten Minuten durch Kai Milewski, Sergio Pereira und Andre Costa drei sehr gute Chancen besaßen und schließlich im vierten Anlauf die Führung bejubelten. Abgezogen hatte Andre Costa, doch der Iserlohner Kapitän Sergio Pereira gab der Kugel mit seiner Schlägerspitze noch eine andere Richtung (4.).

In der Folgezeit bestimmten die Gastgeber das Geschehen, standen in der Abwehr gut gestaffelt und kamen über Konter zum weiteren Hochkarätern. Allerdings war dabei nicht alles Gold was glänzte, denn im Spiel der Iserlohner hakte es an einigen Ecken und Enden. Nicht immer stimmten die Laufwege, einige Pässe landeten im Nichts und die Abstimmung in der Defensive bei der Übergabe der Gegenspieler lief auch nicht immer reibungslos glatt.

Dazu kam noch, dass sich IGR-Schlussmann Moritz Kreidewolf immer mehr zur unüberwindbaren Wand aufbaute. So raubte er den ERG-Angreifern die Nerven, selbst aussichtsreiche 1:1-Situationen von Kai Milewski (9.), Sebastian Glowka (13.) oder Andre Costa (15.) blieben ohne weiten zählbaren Erfolg. Kreidwolfs Paraden und die Unzulänglichkeiten der Iserlohner sorgten derweil für steigende Zuversicht bei den Gästen, die sich nach und nach von der Iserlohner Dominanz befreiten und ab Mitte des ersten Durchgangs einen offenen Schlagabtausch boten.

Dabei machten die Sauerländer ihre Gäste durch eine Vielzahl an teils haarsträubenden Fehlern im Aufbau aber auch selbst stark, blieben doch aussichtsreiche Angriffe im Keim stecken, ja wurden zu gefährlichen Konterattacken. Dass sich schließlich Jan Henckels völlig frei vor dem ERGI-Tor postieren konnte, während Yannick Peinke von gleich drei Iserlohnern bearbeitet wurde, passte da ins Bild. Die Strafe folgte stehenden Fußes, der IGR-Youngster schon in aller Seelenruhe zum 1:1 ein.

Nach dem Seitenwechsel bliesen die Waldstädter wieder zielstrebiger zur Attacke, fanden aber weiterhin kein Mittel, um den Ball an Moritz Kreidewolf vorbei zu bekommen. Die Remscheider stellten sich nun geschickt darauf ein, zwangen ihre Gastgeber durch eine kompakte Abwehr immer wieder zu (aussichtslosen) Versuchen aus der Distanz - und warteten geduldig auf ihre Konterchancen. Diese nutzten sie dann ebenso eiskalt wie effektiv aus: In der 29. Minute schloss Yannick Peinke einen Gegenzug zum 2:1 ab.

Kurz darauf fiel auch schon die Vorentscheidung: Nachdem Sergio Pereira nur den Pfosten getroffen hatte (33.), konnte auf der Gegenseite zunächst Luis Hages per Penalty, wenn auch im Nachschuss, weiter erhöhen (34.). Und noch in derselben Minute netzte auch Daniel Leandro erfolgreich ein - 4:1.

Die Iserlohner hatten auf den Doppelschlag keine Antwort parat. Zwar nahmen sie die Herausforderung kämpferisch an, fanden aber kein Mittel, die sichere IGR-Abwehr aus der Reserve zu locken. Und wenn sich doch eine Lücke bot, war Moritz Kreidewolf mit überragenden Paraden ein souveräner Schlussmann, der sich nur per Strafstoß von Sergio Pereira ein weiteres Mal überwinden ließ (44.). Das 2:4 in Folge des 10. IGR-Teamfouls kam aber letztlich zu spät, zumal drei Minuten später Yannick Peinke mit dem fünften Treffer für die Remscheider alles klar machte.

ERG Iserlohn: P. Glowka, M. Sittler; C. Nunez, A. Costa, K. Milewski, S. Glowka, C. Hegener, J. Fonseca, S. Pereira (2), T. Henke. - IGR Remscheid: M. Kreidewolf, A. Fragapane; Y. Lukassen, R. Selbach, D. Leandro (1), J. Henckels (1), L. Hages (1), Y. Peinke (2). - Schiedsrichter: D. Loewe / L. Niestroy.

Torfolge: 1:0 (4.) S. Pereira, 1:1 (20.) J. Henckels, 1:2 (29.) Y. Peinke, 1:3 (34./Penalty) L. Hages, 1:4 (34.) D. Leandro, 2:4 (44./Direkter) S. Pereira, 2:5 (47.) Y. Peinke. - b>Zeitstrafen: Iserlohn 0 min – Remscheid 0 min. - Teamfouls: Iserlohn 8 – Remscheid 14

Autor:

Tim Graumann aus Iserlohn

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