Preiserhöhungen bei den Bädern

Foto: Björn Braun

„Kommunen ohne Bäder sind tot“, stellt Martin Luig, Betriebsleiter der Bädergesellschaft, fest. Deshalb können sich die Verantwortlichen der Stadtwerke, die die Bäder in Iserlohn betreibt, auch Iserlohn ohne eine entsprechendes Angebot nicht vorstellen. „Aber“, gibt Stadtwerke-Geschäftsführer Dr. Klaus Weimer zu verstehen, „wir dürfen angesichts des jährlichen Defizites von über zwei Millionen Euro und nicht unerheblichen Investitionen nicht so tun, als wenn uns das alles nicht berühren würde.“ Den Rücken frei gemacht hat die Politik. „Wir dürfen über alles nachdenken und für die erste Sitzung im kommenden Jahr dem Aufsichtsrat Vorschläge unterbreiten“, so Dr. Weimer, der seine Mitarbeiter, aber auch externe Personen aufgefordert hat, alles „vorurteilsfrei“ auf den Prüfstand zu stellen. Vor dem Hintergrund, dass jeder Gast in Iserlohn mit 4,89 Euro und in Letmathe mit 10,76 Euro bezuschusst wird, ist das politische Ansinnen sehr gut zu verstehen. Die erste, politisch abgesegnete Maßnahme ist die Preiserhöhung zum 1. Januar, die im zweistelligen Prozentbereich liegt.

KOMMENTIERT: Richtig - Alles muss geprüft werden

Klar ist das keine schöne Nachricht, dass die Preise in den Iserlohner Hallenbädern ab Januar kräftig steigen.
Aber welche Alternative existiert?
Jedes Jahr weiter mit über zwei Millionen Euro Defizit arbeiten oder einfach mal darüber nachdenken, ob gegengesteuert werden kann?
Es kann wirklich nicht schaden, mal alle Angebote mit Blick auf die demografische Entwicklung und die Region zu hinterfragen.
Es muss legitim sein, die veränderten Bedingungen einer kritischen Prüfung zu unterziehen.
Allerdings müssen die Politiker bitte dann auch auf allen Ebenen konsequent sein.
Wer auf der einen Seite zum Abbau des Bäder-Millionen-Defizites auffordert, muss auf der anderen Seite auch beim Neubau einer zweiten Iserlohner Gesamtschule die mehr als 20 Millionen Euro schwere Investition auf die Generationen-Waage legen.
Was, so ist wertneutral und nachhaltig zu hinterfragen, können, dürfen und wollen wir uns und insbesondere den nachfolgenden Generationen als Altlasten noch alles aufbürden?
Das gilt übrigens nicht nur für Iserlohn.
Auch in Hemer wird es in Zukunft für ein neues, wenn auch bescheidenes Hallenbad und andere Maßnahmen keine Sterntaler regnen

Autor:

Rainer Tüttelmann aus Iserlohn

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