Brandschutzerziehung und – aufklärung

Mutter und ihre beiden Kinder sterben bei Wohnungsbrand –
Brandursache: Kinderzündeln

Bei einem tragischen Wohnungsbrand in Wuppertal hat sich wiederholt die enorme Wichtigkeit der Kinderbrandschutzerziehung gezeigt.

Bei diesem Brand in Wuppertal - Elberfeld verstarben am Sonntag, 16.01.2011 zwei kleine Kinder und deren Mutter. Gegen 08.35 Uhr informierten Zeugen die Rettungskräfte über das Feuer im dritten Obergeschoss einer Wohnung an der Weißenburgstraße. Während der 30-jährige Familienvater schwer verletzt gerettet und in eine Spezialklinik verbracht werden konnte, kam für seine 24-jährige Ehefrau sowie für die beiden Töchter (2 Jahre / 5 Jahre) jede Hilfe zu spät. Die Brandopfer konnten nur noch leblos aus der völlig ausgebrannten Wohnung geborgen werden und wurden von einem Bestatter zur Gerichtsmedizin verbracht. Ein Ehepaar konnte von der Feuerwehr mittels Drehleiter aus dem 4. Stock gerettet werden. Der 73-Jährige musste mit seiner 76-jährigen Ehefrau ambulant wegen einer leichten Rauchgasvergiftung in einem Krankenhaus behandelt werden. Des Weiteren erlitt ein 37-jähriger Nachbar ebenfalls eine leichte Rauchgasvergiftung.

Die Untersuchungen zur Brandursache durch spezielle Brandermittler der Kriminalpolizei mit Unterstützung eines unabhängigen Sachverständigen ergaben im so genannten Ausschlussverfahren, dass das Feuer vermutlich seinen Ausgangspunkt im Etagenbett des Kinderzimmers hatte. Nach Bewertung sämtlicher Spuren und Umstände deutet alles auf brandursächliches Kinderzündeln hin. Der 30-jährige Familienvater befindet sich weiterhin im künstlichen Koma. Der entstandene Gesamtsachschaden wird mit mindestens 300.000.-€ beziffert. (Quelle: Polizei der Stadt Wuppertal)

Kinder die unfreiwilligen Verursacher.

Bei einem Drittel der Haus- und Wohnungsbrände sind Kinder die unfreiwilligen Verursacher. Etwa 800 Kinder werden dabei jedes Jahr so schwer verletzt, dass sie lebenslang Narben davontragen oder sogar sterben. Denn Feuer ist gerade für Kinder ein faszinierendes Element, dessen Gefahren aber von den Kleinsten unter uns noch gar nicht eingeschätzt werden können.

Und genau da setzt die Kinderbrandschutzerziehung an. Im Iserlohner Floriansdorf wird den Kindern unter anderem vermittelt, dass es brennbare und nicht brennbare Gegenstände gibt und wie schnell sich Feuer ausbreiten kann. Auch wird die Gefährlichkeit des Brandrauches besprochen. Denn die meisten Brandopfer sterben an der sogenannten Rauchgasvergiftung. Ein weiterer wichtiger Aspekt der Brandschutzerziehung ist, dem Feuer den Reiz des Verbotenen zu nehmen. Denn wenn Kinder lernen, unter Anleitung, mit dem Feuer umzugehen, haben sie gar nicht das Bedürfnis zu zündeln.

Und daher spricht die Feuerwehr Iserlohn die Empfehlung aus, dass alle 5-jährigen Kinder eine erste Brandschutzerziehung bei der Feuerwehr genossen haben sollten. Denn nur so sind Katastrophen wie in Wuppertal zu vermeiden.

Autor:

Detlef Rutsch aus Hemer

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