"Exotische Haustiere" (Teil 2): Hugo, gut getarnt!

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So prächtig bunt Hugo auch gefärbt ist, ein nicht geschultes Auge wird ihn in seiner Behausung nur schwer ausmachen können. Hugo ist ein Pantherchamäleon.

„Selbst wir sehen Hugo manchmal nicht auf Anhieb“, lachen Sandra und Guido Reichmann aus Deilinghofen, die seit eineinhalb Jahren Hugos „Eltern“ sind. Damals zog Klein-Hugo mit gerade drei Monaten ein, passte noch auf einen Zeigefinger. Mittlerweile ist der Chamäleon-Herr auf eine stattliche Größe angewachsen.
„Fasziniert war ich von der Farbfreudigkeit dieser Tiere von jeher“, so Guido Reichmann, der auch seine Frau vom exotischen Haustier überzeugen konnte. Allerdings dürfe man sich laut Reichmanns den Farbwechsel nicht so vorstellen, wie es gerne in Zeichentrickfilmen gezeigt wird. „Die Farben variieren lediglich etwas je nach Stimmungslage. Wenn er sich schlafen legt, wird er etwas gelblicher, ist er ärgerlich über irgendetwas, dann wird er richtig rötlich“, weiß Sandra Reichmann.
Ein Chamäleon wird ärgerlich? „Oh ja, er kann knurren wie ein Hund, fauchen und mit dem Kopf schlagen. Unser Hugo ist ein richtiges Chartaktertier, hat seine Eigenarten.“ Das sind natürlich eher seltene Momente. Meistens ist Hugo ein sehr umgänglicher Zeitgenosse, der sich auch mal für kurze Zeit aus seinem Terrarium entführen lässt. Auch weiß Hugo genau, was seine Menschen so treiben. „Er beobachtet mich gerne, wenn ich putze, dann kommt er an die Scheibe“, erzählt Sandra Reichmann. So hat Familie Reichmann inklusive der zwei Kinder das bunte Reptil schnell ins Herz geschlossen. „Er gehört zur Familie und wir möchten, dass es auch noch lange so bleibt.“
Dazu trägt eine artgerechte Haltung bei. Hugo hat ein geräumiges Terrarium mit dichter Bepflanzung, die ihm Sicherheit und Schutz vermittelt. Temperatur und Luftfeuchtigkeit müssen ebenso stimmen wie die optimale Beleuchtung. „Chamäleons brauchen helles Licht und zudem UV-Bestrahlung, um gesund zu bleiben.“ Gefüttert werden Heuschrecken. „An die Lebendfütterung mit Insekten musste ich mich erstmal gewöhnen“, so Sandra Reichmann, die ihrem Mannbei der Pflege des Exoten gerne unterstützt. Ansonsten ist Hugo für Familie Reichmann das perfekte Haustier.: „Er macht keinen Lärm, kaum Dreck und ist schön anzusehen.“ Auch die Nachbarn haben kein Problem mit dem Reptil. „Es überwiegt hier meist die Neugier, so ein Tier mal aus der Nähe zu sehen“, freuen sich Reichmanns.
Trotz aller Freude an dem exotischen Haustier geben Sandra und Guido Reichmann aber auch zu bedenken, dass die Entscheidung, ein Lebewesen aufzunehmen, gut überdacht sein sollte. „Erstmal muss die gesamte Familie dahinterstehen. Außerdem sollte man sich Gedanken machen, ob man dem Tier wirklich bieten kann, was es braucht, und das über die gesamte Lebenszeit.“ Das fängt schon bei der Größe des Terrariums an und geht über das tägliche Sprühen und Füttern. Auch die Frage, was im Krankheitsfall ist, sollte man sich stellen. „Nicht jeder Tierarzt kennt sich mit solchen Exoten aus. Glücklicherweise haben wir bei Fragen einen Experten an der Hand.“ Doch bei artgerechter Haltung sind Pantherchamäleons sehr ausdauernde Pfleglinge und machen ihrem Besitzer viel Freude.

Info: Das Pantherchamäleon (Furcifer pardalis) stammt aus Madagaskar und wird zwischen 35 cm (Weibchen) und 55cm (Männchen) groß. Es ist mit die farbenprächtigste Chamäleonart, wobei die Färbung von den jeweiligen Verbreitungsgebieten abhängt.
Haltung: im Feuchtterrarium mit einer Mindestgröße von 100x60x100cm. Temperatur 22-28°C, nachts 16-22°C, Sonnenspots 35°C. Luftfeuchtigkeit 70 bis100%. Sehr helle Beleuchtung und UV- Bestrahlung erforderlich.
Ernährung: Insekten

Autor:

Melanie Giese aus Recklinghausen

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