Meinolf Schlotmann für die UN in Darfur - 1. Teil

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Wie die Zeit vergeht ... Meinolf Schlotmann, Leiter der Polizeiinspektion Nord in Iserlohn, ist nach einem einjährigen Aufenthalt wieder aus Darfur zurück.
Und er kann viel erzählen. Was er in einem Gespräch mit dem STADTSPIEGEL auch getan hat.
Es war nicht die erste Auslandsmission von Meinolf Schlotmann. Von 2005 bis 2007 war er bereits im Kosovo tätig. Seine Art, mit den Leuten umzugehen und mit UN-Leuten zusammenzuarbeiten, hat offenbar Eindruck hinterlassen. Denn schon Ende 2008 wurde er gefragt, ob er sich eine Missionsteilnahme in Darfur in Afrika vorstellen könne. „Konnte ich“, blickt der Vorsitzende des Letmather Handballvereins zurück, „ich habe mit der Familie gesprochen und zugesagt.“ Er musste sich in einer ganz anderen Welt für zwölf Monate einrichten. „Es war stets sehr warm. Ich habe in einem fünfeinhalb Quadratmeter großen Wohncontainer gelebt, habe aber den Kontakt mit der Familie und dem Verein halten können.“ Es war ein telefonischer Kontakt vorhanden - „Den habe ich natürlich gut genutzt.“
Schlotmann war zuständig für sechs Flüchtlings-Camps mit 350 000 Menschen. „Wir haben regelmäßig Streifentätigkeiten in den unglaublich großen Vertriebenencamps durchgeführt.“ Schlotmann: „Wir haben beraten, trainiert und beobachtet. In Darfur besaßen wir eben kein Exekutiv-Mandat.“ Es ging und geht um eine internationale Präsenz, um die Garantie der Sicherheit. Sein Team bestand aus Jordaniern, Ghanesen oder Nigerianern und maximal fünf Europäern. „Die“, so Schlotmann, „kamen überwiegend aus Skandinavien.“
Es wurde ausschließlich Englisch gesprochen. Standen Kontakte mit den Einheimischen an, war immer ein Dolmetscher zugegen.
El Fasher, die größte Stadt in Darfur, war Schlotmanns Stützpunkt. „Wir waren sechs Kilometer davon entfernt und in einem Camp untergebracht.“ Seine offizielle Dienstzeit war von 8 bis 16 Uhr. „Aber das darf man in einer Mission nie so genau nehmen.“ Allerdings musste auch er sich an eine Ausgangssperre von 19 bis 7 Uhr morgens halten. „Denn die Rebellentätigkeit in der Region war schon vorhanden.“ In El Fasher hat er nie direkt Kontakt gehabt, aber „auch im näheren Umland gab es schon einige Kämpfe.“
Dafür war es eine sehr politische Mission. „Das Land hat sechs Millionen Einwohner. Davon sind 2,7 Millionen vertrieben und 300 000 tot.“ Schlotmanns Erkenntnis nach der einjährigen Präsenz in dem arg gebeutelten Land: „Wir klagen in Deutschland auf einem hohen Niveau. Ich behaupte mal, dass wir keine wirklichen Probleme haben.“
Lesen Sie im zweiten Teil, wie sich das "private Leben" in Darfur dargestellt hat.

Autor:

Rainer Tüttelmann aus Iserlohn

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