Das erweiterte Klärwerk ist eine "immense Maßnahme"

Hier wird Klärschlamm weiterverarbeitet
2Bilder

Als eine „...immense Maßnahme...“ bezeichnet Bürgermeister Rudi Geukes das, was jetzt im Rahmen der geplanten Erweiterung des Isselburger Klärwerkes beginnt: Mehr als sechs Millionen Euro kostet die Erweiterung und die Modernisierung der vorhandenen Anlage.

Zukunftsweisend sei dieses Bauprojekt nicht nur unter dem Aspekt der Energieeffizienz und des Gewässerschutzes. Die Stadt Isselburg möchte expandieren und hat neue Wohn- und Gewerbegebiete beantragt, so dass die Erweiterung der Kläranlage auch Teil eines innovativen städtebaulichen Konzeptes ist. Die besondere Herausforderung: Statt des Neubaus eines Filterbeckens soll durch eine Verbesserung der Verfahrenstechnik und die Erhöhung von Reinigungsleistung und Energieeffizienz eine deutliche Erhöhung der Leistungsfähigkeit der vorhandenen Anlage erreicht werden. Dieses Konzept ist aus Töpfen des Bundesumweltministeriums förderfähig, und Isselburg ist stolz darauf, zu den 13 Kommunen zu gehören, die unter 50 Bewerbern eine Förderung erhalten. Auch mit der Fördersumme in Höhe von 1,4 Mio Euro hat Isselburg die Nase vorn. Wenn das ehrgeizige Projekt, das auch noch an enge Zeitvorgaben durch das Bundesministerium und die Bezirksregierung gebunden ist, realisiert ist, ist das Planungsteam auf eine Energieeinsparung um die Hälfte des derzeitigen Verbrauches stolz. Auch die Folgekosten sowie die Gebührenbelastung werden positiv durch diese Maßnahme beeinflusst: „Die Bürger dürfen zwar keine Reduzierung der Abwassergebühren erwarten, die drastischen Steigerungen der Energiekosten, die in Zukunft zu erwarten sind, werden wir aber mit Hilfe unserer Eigenversorgung abpuffern können“, so Diplom-Ingenieur Hans-Joachim Werner von der Planungsgesellschaft WE-Consult . Das in den Gärbehältern entstehende Klärgas Methan wird in einem neuen Blockheizkraftwerk zur Heizenergie umgewandelt, so dass das Isselburger Klärwerk dann von anderen Energielieferanten unabhängig ist.

Bis Ende des Jahres, so steht es in den Förderrichtlinien, muss dann die neue Filteranlage ihren Dienst aufgenommen haben, damit die Fördermittel fließen. Fünf Großaufträge wurden bereits ausgeschrieben und vergeben, bei der Vergabe weiterer Aufträge, insbesondere beim Ausbau des Betriebsgebäudes werden auch lokale Unternehmen berücksichtigt.

Ebenfalls erweitert wird das Regenrückhaltebecken, das großflächig verhindert, dass große Mengen an Regenwasser unkontrolliert durch die Kläranlage strömen und die Kapazität der Filtersysteme überfordern. Weil die Mikroorganismen, die im biologischen Reinigungsverfahren einen Teil des Reinigungsprozesses bestreiten, bestimmte Temperaturen brauchen, tickt die Uhr: bis Oktober muss das neue Filterbecken betriebsbereit sein, und damit die laufenden Prozesse durch den Erweiterungsbau des Klärwerkes nicht unterbrochen werden, müssen Ausweichbecken Kapazitäten übernehmen. Das eigens hierfür zu bauende Pumpwerk muss bis 23. Juli fertig gestellt sein. Mit Thomas Budden (Firma Hofschröer) und Ben Grahtmann (Firma Lenke Industriemontage) sind alle an der Planung und Ausführung Beteiligten einig: „Das ist ein sehr sportliches Ziel, aber wir schaffen das!“

Hier wird Klärschlamm weiterverarbeitet
Für den neuen Filter werden Spuntwände tief in die Erde gerammt.
Autor:

Caroline Büsgen aus Emmerich am Rhein

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.